Brettener Feuerwehr hilft bei Frösche-Rettung: NABU sucht weitere Stellen zur Teichanlage im Kraichgau
Der Naturschutzbund Bretten hat, auch mit Hilfe der Feuerwehr, Wasserstellen auf Brettener Gemarkung vor dem Austrocknen bewahrt. Jetzt suchen die Naturschützer weitere Stellen zur Anlage von Froschteichen.
BRETTEN (gf) Die gesamte Natur, insbesondere aber die Tierwelt, von den Insekten über die Amphibien und Vögel bis hin zu den Säugetieren, braucht Wasser. Der letzte mit Hilfe der Stadt umgesetzte Naturschwerpunkt, Wasser in der Fläche zu halten, ist die "Kohlplatte" auf Diedelsheimer Gemarkung. Dort gibt es im Waldeck eine Quelle, die nur vom Spätwinter bis in den Frühling hinein schüttet.
Tausende Kaulquappen im Waldeck-Teich
Im Winter wurden dort ein Teich ausgebaggert, eine Leitung von der gefassten Quelle zum Teich verlegt, Baumstümpfe abgelagert und eine Bepflanzung durch den NABU vorgenommen. Im Januar war der Teich randvoll und noch heute ist ein Wasserstand von etwa 40 cm vorhanden. Dies ist für einen Teich ohne Folie ein sehr guter Wert. Das Wasserangebot wird im ersten Jahr bereits überraschend intensiv durch Amphibien angenommen: Tausende von Kaulquappen verschiedener Froscharten und Erdkröten tummeln sich im Teich. Die ersten Grasfrösche verlassen bereits ihre Geburtsstätte und gehen an Land, obwohl in diesem neu angelegten Teich, noch ohne Wasserpflanzen, das Nahrungsangebot gering ist.
Hilfe für bedrohte Lebensvielfalt
Bedingt durch das bereits Monate anhaltende Niederschlagsdefizit, die hohen Temperaturen und den Wind, geht der Wasserspiegel bei anderen Teichen ohne Folie jetzt rasch zurück. Sie waren im Januar randvoll und haben über vier Monate das Wasser gut und ausreichend für den Froschnachwuchs 2018 zurückgehalten. Ein vielfältig belebter Teich im "Jeremias" stand jedoch kurz vor dem Austrocknen. Mit freundlicher Zustimmung der Stadt transportierte die Feuerwehr einen Tank Wasser zur Rettung des Amphibienjahrgangs 2018 an. Solch eine Hilfe kann nicht hoch genug eingeschätzt werden – die bedrohte Lebensvielfalt braucht jede Unterstützung.
Alle 500 Meter eine Wasserstelle?
In freier Natur sollte im Kraichgau jeweils im Abstand von rund 500 Metern eine Wasserstelle zur Versorgung der gesamten belebten Natur sein. Wo gibt es auf der Gemarkung noch Wasserstellen, welche durch Aufwertung zu einem Refugium für vielfältiges Leben werden können? Der NABU ist dankbar für Hinweise und gibt gerne eine Beratung und mögliche Hilfe bei der Anlage weiterer Wasserstellen für mehr Naturnähe im Kraichgau.
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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