Ersatzveranstaltung für den Brettener Weinmarkt: Drei Fragen an OB Martin Wolff und Amtsleiter Frank Bohmüller
"Das ist für den innerstädtischen Einzelhandel sehr wichtig"

So sah der Weinmarkt noch 2019 aus. 2020 wird es aufgrund der Corona-Pandemie eine abgespeckte Version geben.  | Foto: ER24
  • So sah der Weinmarkt noch 2019 aus. 2020 wird es aufgrund der Corona-Pandemie eine abgespeckte Version geben.
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Am letzten Septemberwochenende, dem 26. und 27. September, soll es eine Ersatzveranstaltung für den Weinmarkt in Bretten, in einer coronakonformen Variante, geben. Dabei soll sich nicht wie sonst alles geballt auf dem Marktplatz und in der Innenstadt abspielen. Die Brettener Woche/kraichgau.news befragte Oberbürgermeister Martin Wolff und Frank Bohmüller, Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften zu den Plänen der Melanchthonstadt.

Herr Wolff, wie sieht das Konzept der Stadt für den Corona-Weinmarkt 2020 aus und warum führen Sie ihn im Gegensatz zu anderen Städten trotz Corona durch?

OB Martin Wolff: Hierzu müssen wir feststellen, dass es nicht um die Durchführung eines Weinmarktes in gewohnter Form mit geselligem Zusammenkommen geht. Natürlich wurde intensiv geprüft und abgewogen, welche Veranstaltungen mit welchem Konzept durchgeführt werden können. Sicherheit und gegenseitige Rücksichtnahme steht auch für uns an erster Stelle und so ist es auch in Bretten nicht die Zeit für Großveranstaltungen oder Feierlichkeiten in größerem Rahmen. Aber wir sind der Überzeugung, dass die Durchführung eines Verkaufsoffenen Sonntags für den innerstädtischen Einzelhandel sehr wichtig ist. Und für die Umsetzung eines Verkaufsoffenen Sonntags ist nunmal die Durchführung eines Marktes oder einer ähnlichen Veranstaltung zwingende Voraussetzung. Wenn coronabedingt kein Markt stattfinden könnte, dann wäre die Folge, dass jeder Verkaufsoffene Sonntag abgesagt werden müsste bis ein Impfstoff vorhanden ist. Dies wäre für den Einzelhandel ein weiterer schwerer Schlag in dieser Krisenzeit. Insofern geht es einerseits um die Durchführung eines Verkaufsoffenen Sonntags und andererseits darum, dass die Weingüter sowie die Kunsthandwerker ihre Produkte präsentieren können. Gleichzeitig war es uns ein wichtiges Anliegen den Bürgerinnen und Bürgern auch in diesen Zeiten eine kleine Abwechslung und ein paar gemütliche Stunden in unserer Innenstadt zu ermöglichen.

Herr Bohmüller, haben Sie Bedenken, dass der Markt zu klein wird und zu wenig oder zu viele Besucher kommen und was genau wartet auf diese?

Frank Bohmüller: Wir haben das Veranstaltungskonzept dahingehend verändert, dass keine größeren Menschenansammlungen erfolgen werden. So haben wir gleich mehrere Plätze miteinbezogen, damit sich die Veranstaltung über die Innenstadt verteilt. Mit der Platzfläche für die Weingüter sind wir dabei bewusst auf den Seedammparkplatz ausgewichen, da dieser Bereich klar abgegrenzt werden kann. Die Personenanzahl wird auf maximal 200 festgelegt, die Besucher werden im Eingangsbereich registriert und bekommen Sitzplätze zugewiesen. Verschiedene Lichtinstallationen sorgen trotz der außergewöhnlichen Umstände für ein stimmungsvolles Ambiente und auch in der abgespeckten Version präsentieren einige Winzer der Region ihr vielfältiges Angebot. Aber selbstverständlich werden auch in der Fußgängerzone und auf dem Marktplatz zusätzlich zu den Verkaufsständen der Einzelhändler und Gastronomen einzelne Programminseln geschaffen. Diese werden ebenfalls großflächig verteilt, um größere Personengruppen auf kleinem Raum zu vermeiden und dennoch ein gemütliches Einkaufsambiente zu schaffen. Auch die Uhrzeiten der Programmpunkte werden wir nicht bekannt geben, um einen großen Andrang zu vermeiden. Die Besucher dürfen sich hingegen bei ihrem Einkauf überraschen lassen.

Machen alle Einzelhändler beim Verkaufsoffenen Sonntag mit?

Frank Bohmüller: Wie bereits ausgeführt, ist die Durchführung des Verkaufsoffenen Sonntags ein Hauptargument, dass eine Ersatzveranstaltung für den Weinmarkt überhaupt stattfinden soll. Es ist für alle Beteiligten ein großer Aufwand, die Veranstaltung unter Einhaltung eines Hygienekonzepts und unter Kontrolle aller Auflagen umsetzen zu können. Und natürlich ist allen bewusst, dass sich bei Veränderung der Lage alles wieder ändern kann. Im Vordergrund steht dieses Jahr nicht das Feiern mit Blasmusik und Gesang mit Schunkelrunden in den Weinlauben, sondern der Verkauf von Waren durch die Weingüter, Kunsthandwerker, Gastronomen und Einzelhändler. Wir denken, dass all diese Gruppen eine Veranstaltung zum Verkauf ihrer Produkte gut gebrauchen können. Gleichzeitig freuen wir uns, mit diesem bunten Mix aus Kunst, Genuss und Musik etwas Abwechslung in unserer Innenstadt bieten zu können.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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