Vom "Rebstock" zum "Käseladen"
Ein altes Schmuckstück bekommt neuen Glanz

Stammtisch im „Rebstöckle“ in der Weißhofer Straße 2 um 1912. In dem Gebäude befindet sich heute der Käseladen. 

 | Foto: Stadtarchiv Bretten
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  • Stammtisch im „Rebstöckle“ in der Weißhofer Straße 2 um 1912. In dem Gebäude befindet sich heute der Käseladen.

  • Foto: Stadtarchiv Bretten
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Bretten (WS) Der Verein für Stadt- und Regionalgeschichte freut sich über eine schöne Nachricht: Das Haus Nummer 2 am Beginn der Weißhofer Straße, in dem der Käseladen ansässig ist, wird durch die Stadt Bretten aufwändig restauriert. Das wegen seiner Bausubstanz und seines Alters als Kulturdenkmal eingeschätzte Haus hat vor allem auch eine stadtgeschichtlich historische Bedeutung.
Es ist eines der wenigen Gebäude, das schon ab 1690 nach dem großen Stadtbrand gebaut wurde. Schon daraus lässt sich schließen, dass das Haus am Eingang zum Markplatz nach Fertigstellung eine repräsentative Adresse war.

Schankwirtschaft "Zum Rebstock"

Ab 1834 übernahm der Land- und Gastwirt Ernst Wörner die Schankwirtschaft „Zum Rebstock“. Als besonderer Anlass für die Eröffnung der Weinwirtschaft wurde das damals bevorstehende Peter-und-Paul-Fest angegeben. Nach dem Tode des Gründers übernahm sein Sohn Georg Wörner den „Rebstock“, der sich zu einem beliebten Treffpunkt abendlicher Gesellschaft entwickelte. Kein Wunder, denn Georg Wörner (1840 – 1903) war nicht nur Stadtrat, Land- und Gastwirt, sondern auch Hobby-Archäologe und begeisterter Sammler von Antiquitäten, die er in diesem Hause in seinem Magazin aufbewahrte. Er vermachte seine umfangreichen Sammlungen der Stadt, die den Grundstock des heutigen Stadtmuseums bildeten.
Die Schankkonzession wurde 1899 an Jakob Gillardon verpachtet, bis der „Rebstock“ aus familiären Gründen 1938 eingestellt und das Haus an die Familie Theodor Melter verkauft wurde.

Foto von Friedrich Mühlich

Fast möchte man meinen, dass sich die feuchtfröhlichen Stammtischgäste des „Rebstöckle“ im Jahre 1912 über die Entscheidung der Stadt und des Gemeinderates zum Beschluss der Renovierung des Hauses freuen. Das exzellente und auf kleinstem Raum gut getroffene Foto belegt den Fachmann und Fotografen Friedrich Mühlich, der vorne rechts unten im Bild sitzt und vielleicht schon vor über 100 Jahren einen mechanischen Selbstauslöser verwendete.

Stammtisch im „Rebstöckle“ in der Weißhofer Straße 2 um 1912. In dem Gebäude befindet sich heute der Käseladen. 

 | Foto: Stadtarchiv Bretten
Das Fachwerk am Haus in der Weißhofer Straße 2 ist schon freigelegt.  | Foto: ger
Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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