NABU Bretten beringt junge Steinkäuze
Geheimsache Steinkauz

Die kleinen Steinkäuze wurden beringt. | Foto: Norbert Fleischer, Carolin Beier
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  • Die kleinen Steinkäuze wurden beringt.
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Bretten (ck) Jona (10 Jahre) und Leif (5 Jahre) staunten nicht schlecht: In einem Gewann im Brettener Umland konnten sie am Mittwoch die Beringung von jungen Steinkäuzen miterleben. Steinkäuze sind eine kleine, koboldhafte Eulenart. Die vier Jungtiere, die derzeit zwischen 50 und 90 Gramm wiegen, mussten kurzfristig ihre gut geschützte Brutröhre in einem alten Birnbaum verlassen, um gewogen und am linken Fuß beringt zu werden. Sie sind zwischen acht und zehn Tage alt und müssen noch etwa 20 weitere Tage in der Brutröhre verbringen, bis sie die volle Flugreife erreicht haben. Die Ringnummer und weitere Daten wie Längen- und Breitengrad des Aufzuchtortes, werden an die Vogelwarte Radolfzell übermittelt, die damit jeden Vogel, der beispielsweise verletzt aufgefunden wird, genau verorten kann. Eine sinnvolle Art der Bürokratie.

"Vögel haben keinen Geruchssinn"

Gerhard Fritz vom NABU lässt es sich nicht nehmen und beringt die jungen Steinkäuze selbst. Rasch steigt der 82-Jährige auf die Leiter, holt den Nachwuchs heraus, in dem er die Rückwand der Röhre aufschraubt, legt sie in einen Beutel, den er um den Hals trägt. Den Vogeleingang auf der anderen Seite verdeckt er für die kurze Zeit, damit nicht etwa die Mutter überraschend dazukommt. Nun kommt die Schrecksekunde des Laien: Kehrt die Mutter überhaupt wieder zurück, wenn die Jungen nach „Mensch“ riechen? „Vögel haben keinen Geruchssinn“, klärt Gerhard Fritz auf. Später hantiert er geschickt mit der Zange und drückt den Ring, der sich nun an dem dünnen Fuß befindet, zu. In der Höhle stinkt es gewaltig, der Steinauznachwuchs knabbert an Mäuseresten herum. Die Mutter genießt wohl die schöne Nachmittagsstunde an der frischen Luft.

40 Steinkauzröhren betreut der NABU Bretten

Am Baum selbst befindet sich ein Marderschutz. Auch in der Brutröhre ist ein kleines Labyrinth, damit es Wieseln und anderen Jägern nicht möglich ist, die jungen Käuze zu rauben. Da es leider mittlerweile kaum mehr Höhlen gibt, wird die Mehrzahl der Steinkäuze in solchen Röhren ausgebrütet, etwa 40 davon betreut der NABU Bretten, so Roland Sautter, der Vorsitzende des Arbeitskreises Ornithologen, der neben Gerhard Fritz und Norbert Fleischer den Einsatz begleitet. Außerdem betreut der NABU Bretten noch über 400 weitere Nistkästen für Singvögel, Turmfalken und Schleiereulen.

Großputz bei 450 Nistkästen

Otto Kühfusz kümmert sich um verletzte Vögel, über die Homepage des NABU Bretten kann man mit ihm in Kontakt treten. Auf der Homepage finden sich auch viele spannende Vogelporträts. Im Herbst  findet dann wieder der Großputz statt: Alle 450 Nistkästen im Großraum Bretten müssen gereinigt und für die kommende Brut im nächsten Jahr vorbereitet werden. Diese Arbeit löst weniger Begeisterung aus, weshalb hier dringend interessierte Menschen zur Unterstützung gesucht werden, die auch mal auf unwegsamem Gelände auf die Leiter steigen um den Hausputz zu veranstalten (Interessierte melden sich bitte bei Norbert Fleischer, 015731771738 oder norbert@fleischer-fam.de).

„Hobby- Wildtierfotografin“ an Bord

Nach ungefähr einer Stunde ist der Einsatz zu Ende, den auch Doris Khan aus Gölshausen begleitet hat. Sie beschreibt sich als „einfaches NABU-Mitglied“. In ihrem Garten steht der Trafoturm für Fledermäuse und auch eine Hecke hat der NABU in ihrem Garten als Schutz- und Lebensrum für verschiedenste Tiere gepflanzt. Auch Carolin Beier verfolgt den Einsatz. Sie ist Mitglied im NABU-Arbeitskreis Ornithologie und nach eigenen Angaben „Hobby- Wildtierfotografin“, wobei die beeindruckende Kamera doch eher professionell aussieht. Auf Instagram lädt sie ihre schönen Tierbilder hoch. Bald sind dort auch die Bilder der kleinen „Freaks“ unter den Eulen, unserer jungen Steinkäuze zu sehen.

Autor:

NABU Bretten aus Bretten

kontakt@nabu-bretten.de
Webseite von NABU Bretten
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