Auch als Nosferatu-Spinne bekannt
Kräuseljagdspinne breitet sich in Bretten aus
Bretten (pm). Die Kräuseljagdspinne breitet sich in Brettener Raum aus: Der erste Fund wurde dem Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Bretten im April 2019 aus Oberderdingen gemeldet. Ein Jahr später schickte ein Betroffener aus dem Raum Heidelberg, der von einer Spinne gebissen worden war, das erste Belegfoto. „Inzwischen haben sich beim BUND viele aufmerksame Leser gemeldet, die Bekanntschaft mit der Kräuseljagdspinne (Zoropsis spinimana) gemacht haben“ , weiß Matthias Menzel vom BUND.
In Bretten heimisch geworden
In Bretten ist diese Spinne offensichtlich heimisch geworden. Nicht nur in Gärten und Garagen, sondern auch in Wohnhäusern hat sie sich inzwischen niedergelassen. So wurden kürzlich in der Brettener Innenstadt innerhalb weniger Tage gleich acht erwachsene Spinnen in Treppenhaus und Badezimmer entdeckt.
Diese Spinne, die sich in den letzten drei Jahrzehnten von den Mittelmeerländern über die Alpen bis zu uns in den Kraichgau ausgebreitet hat, kann eine Körperlänge von fast zwei Zentimetern erreichen. Ihre ausgestreckten Beine haben eine Spannweite von bis zu fünf Zentimetern.
Auch als Nosferatu-Spinne bekannt
An ihren Beinspitzen besitzt sie feine Haarbüschel mit mikroskopisch kleinen Hafthaaren mit bürstenartigen Enden. Damit kann sie mühelos sogar an senkrechten Glaswänden hochklettern.
Die Grundfärbung ist sehr variabel, von gelblich über grau bis zu dunkelbraun mit einer dunklen Zeichnung auf der Oberseite. Diese soll dem Vampir aus dem Film Nosferatu ähneln. Daher auch die Bezeichnung Nosferatu-Spinne.
Für Menschen ungefährlich
Ihre Beute, meistens Insekten, aber auch andere Spinnen, wird im Sprung blitzschnell überwältigt und durch einen Giftbiss getötet. Fühlt sich die Spinne bedroht, richtet sie ihren Körper auf und spreizt ihre nadelspitzen Giftklauen. Ihr Biss ist zwar für Menschen ungefährlich, aber doch schmerzhaft wie ein Wespenstich.
Spinne ohne Fangnetz
Diese Spinne baut kein Fangnetz, obwohl sie Fäden produzieren kann. Diese Kräuselfäden werden zu einer Schutzhülle des Eigeleges, das bis zu hundert Eier enthalten kann, verwoben. Die Weibchen kümmern sich um ihren Nachwuchs. Sie bewachen den Eikokon mit den geschlüpften Jungspinnen.
Viele Menschen fürchten sich vor Spinnen, manche leiden sogar unter einer Spinnenphobie. Wer sich aber diese Achtbeiner aus der Nähe betrachtet, wird feststellen, dass sie einen faszinierenden Körperbau und erstaunliche Verhaltensweisen besitzen.
Dünne und stabile Fäden
Spinnen sorgen nicht nur in der Natur, sondern auch in Haus und Garten dafür, dass lästige Insekten nicht überhand nehmen. Ihr Körper ist für die verschiedensten Funktionen perfekt entwickelt. So kann ihr Spinnapparat je nach Verwendungszweck verschiedene extrem dünne, aber zugleich stabile Fäden mit speziellen Eigenschaften erzeugen. Trotz ihres fremdartigen Körperbaus, muss sich der Mensch vor ihnen nicht fürchten.
Vortrag am 18. Februar
Zum Thema Spinnen wird Gerhard Dittes vom BUND Bretten mit eindrucksvollen Bildern in die faszinierende Welt der einheimischen Spinnen führen. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 18. Februar, um 19.30 Uhr im Vortragssaal der Volkshochschule Bretten, Melanchthonstraße 3, statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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