Röhrende Hirsche als Touristenattraktion
Sternenfels (ch) Das seit einiger Zeit verwaiste Hirschgehege in Sternenfels soll wieder zu einer Attraktion für Touristen und Wochenendausflügler werden. Eine Gruppe von engagierten Bürgern schafft derzeit die Voraussetzungen, dass auf dem Gelände am Trinkwaldsee in den nächsten Wochen wieder Geweihträger einziehen können.
Das Gehege ist vor allem für Familien interessant, die große Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten wollen“, sagt Henning Wagner. Der Inhaber eines Garten- und Landschaftsbaubetriebs und Jagdpächter erinnert sich noch, wie früher Eltern mit ihren Kindern am Wochenende um den Zaun herum wanderten. Im Herbst kamen Leute, um den Brunftschreien der Rothirsche zu lauschen. Doch dann verfiel das Gelände, wiederholt entkamen seine Bewohner durch Zaunlücken.
Auf Anregung der „Fraktionsgemeinschaft Freie Wähler und SPD Sternenfels & Diefenbach“ erhielten Henning Wagner und sein Pächterkollege Hans-Peter Fazler, seines Zeichens Rössle-Wirt in Diefenbach, von der Gemeinde den Auftrag, einen Kostenplan für die Wiederbelebung des gemeindeeigenen Areals zu erstellen.
Die Vorgabe angesichts rückläufiger Gewerbesteuereinnahmen: Für die Gemeindekasse muss es kostenneutral sein. Auf einen Aufruf hin meldeten sich laut Wagner rund 40 Sternenfelser „Aktivbürger“ verschiedenster Berufsgruppen. In ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen wurden die Futterhütte am Trinkwaldsee instandgesetzt und große Teile der maroden Zaunanlage entfernt.
Neue Tiere sollen aus anderen Gehegen im Umkreis zugekauft werden. Einige Bürger, darunter Bürgermeister Werner Weber und Gemeinderäte, erklärten sich bereit, die neuen Hirsche zu spenden. „Ein kleines Rudel haben wir schon beisammen“, freuen sich die Jagdpächter, die sich künftig um die Tiere kümmern. Sie sind optimistisch, dass weitere Bürger dem Beispiel eines 90-Jährigen folgen, der statt Geburtstagsgeschenken um Spenden für das Gehege gebeten hat.
Dort sollen künftig nicht mehr Rothirsche, sondern die kleineren Damhirsche zu bewundern sein. Sie unterscheiden sich von ihren Vorgängern nicht nur durch ihr geflecktes Sommerfell und die schaufelartigen Geweihe, sondern sind laut Wagner auch „zutraulicher“. Doch bis es so weit ist, müssen noch an zwei bis drei Samstagen defekte Pfosten ersetzt und etwa 500 Meter Drahtzaun befestigt werden. Die offizielle Eröffnung ist für 19. Juni in Kombination mit dem Sternenfelser Fischerfest geplant.
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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