Weihnachtsmarkt in Diedelsheim: Ausstellung über Kindergärten

Die Anfänge moderner Kinderbetreuung: Die 1881 erbaute Diedelsheimer Kleinkinderschule auf einer alten Postkarte. | Foto: Leins
  • Die Anfänge moderner Kinderbetreuung: Die 1881 erbaute Diedelsheimer Kleinkinderschule auf einer alten Postkarte.
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Beim Dorfjubiläum hatte die Ausstellung des Bürgervereins mit Klassenfotos einen außerordentlich guten Zuspruch. Dabei waren auch Kindergartenfotos von anno tobak“ zu sehen. Der Schwerpunkt lag aber auf der Schule. Um das Thema ein wenig abzurunden, liegt nun der Schwerpunkt der den Weihnachtsmarkt begleitenden Ausstellung im Saal der Alten Schule auf der frühkindlichen Erziehung, auf den Kindergärten.

BRETTEN-DIEDELSHEIM (hl) Beim Dorfjubiläum hatte die Ausstellung des Bürgervereins mit Klassenfotos einen außerordentlich guten Zuspruch. Dabei waren auch Kindergartenfotos von anno tobak“ zu sehen. Der Schwerpunkt lag aber auf der Schule. Um das Thema ein wenig abzurunden, liegt nun der Schwerpunkt der den Weihnachtsmarkt begleitenden Ausstellung im Saal der Alten Schule auf der frühkindlichen Erziehung, auf den Kindergärten.

Pfarrer richtete Kinderbewahranstalt ein

Deren Bedeutung wurde in Diedelsheim schon früh erkannt. Der Diedelsheimer Pfarrer Schwarz richtete am 17. Februar 1845 eine Kinderbewahranstalt ein. Recht ungewöhnlich zu dieser Zeit, aber er erkannte die Not der Familien mit kleinen Kindern, denn damals hatte die Frau auf dem Feld mitzuarbeiten.

Nach einem Monat Kinderbetreuerin

Die Witwe Ernestine Gwinner, geb. Kunkel, wurde nach Karlsruhe geschickt, um sich die notwendigen Fähigkeiten anzueignen. Nach etwa einem Monat hatte sie ihren neuen Beruf erlernt und konnte mit der Betreuung beginnen. 1862 wurden 50 „Bauern- und Judenkinder“ betreut. Der Betrieb wurde durch Spenden und Schulgeld ermöglicht. Es war eine schwierige Zeit des Unterhalts, bis 1880/81 die Kinderschule gebaut wurde. „Laßt die Kindlein zu mir kommen und wehrt ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes“, so war die Inschrift an der Fassade.

Eltern zahlten 10 Pfennige pro Woche

Sogar eine Aktiengesellschaft wurde zur Finanzierung gegründet, denn nicht alle Diedelsheimer waren mit der Kinderschularbeit einverstanden. Das Schulgeld betrug 1904 pro Woche 10 Pfennige für ein Kind. Das dritte war frei. 1936 wurde das Gebäude aufgestockt und hatte nun auch einen Raum für die Krankenschwesterstation. 1959 erfolgte der Neubau in der Albert-Schweitzer-Straße, der bis zum Bau des Katholischen Kindergartens der einzige in Diedelsheim war.

Heute drei Kindergärten

Diedelsheim vergrößerte sich, so wuchs auch der Bedarf an Kindergartenplätzen. Die Katholische Kirchengemeinde schuf Abhilfe, in dem sie vor 20 Jahren den Bau des Kindergartens St. Stephanus mit Kirche genehmigte. Der private Kindergarten FAM ergänzt heute das Angebot an Plätzen.

Anschauliche Exponate

Die Kindergärten St. Stephanus und Arche Noah präsentieren mit anschaulichen Materialien, was dort heutzutage angeboten wird, um die Kleinen fit für das spätere Leben zu machen. Fotomaterial begleitet die handwerklichen Produkte. Aber es gibt auch Gebasteltes, das Eltern über viele Jahre für ihre Kinder aufgehoben haben. Gewebtes, Gemaltes und natürlich Fotos sind zu bestaunen.

Auf unserer Themenseite „Weihnachtsmärkte im Kraichgau“ finden Sie alles über den Brettener und weitere Weihnachtsmärkte in der Region.

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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