Kunst & Genuss - Weinmarkt in Bretten
„Wir sind viele mit ganz viel Power“
Bretten (swiz) Im Interview mit der Brettener Woche spricht die Vorsitzende der Vereinigung Brettener Unternehmer (VBU), Marion Klemm, über das Konzept des Brettener Weinmarkts in Zeiten der Corona-Pandemie sowie über die Bedeutung des Verkaufsoffenen Sonntags für die Einzelhändler der Stadt und die generelle Wichtigkeit der Shopping-Sonntage für den Handel.
Frau Klemm, wie beurteilen Sie das Konzept der Stadt für den Corona-Weinmarkt 2020 in Bretten und wie wichtig ist diese Veranstaltung für den Brettener Einzelhandel?
Gerade nach dem wochenlangen Lockdown ist diese Veranstaltung außerordentlich wichtig für den Einzelhandel. Dass die Stadt selbst unterschiedlichste Aktionen ins Leben gerufen hat, ist klasse und entlastet die Händler, die früher auch oft das Rahmenprogramm mitgestalten und finanzieren mussten. Gespannt sind wir alle, welche Buden und Stände es in der Fußgängerzone geben wird. Die dem Corona-Virus geschuldete Entfernung des Weinmarktes am Seedamm sehe ich etwas kritisch. Dies erfordert schon gezieltes Ansteuern der Geschäfte oder der Weinstände. Der Kunsthandwerkermarkt am Kirchplatz ist eine gute Bereicherung.
Wie beurteilen und erleben Sie die Bereitschaft der Einzelhändler beim verkaufsoffenen Sonntag mitzumachen?
Die Bereitschaft der Händler ist groß. Die Meisten freuen sich auf den nahezu immer Kundenfrequenz bringenden verkaufsoffenen Sonntag. Wünschenswert wäre eine hundertprozentige Beteiligung zur Demonstration geballter Kompetenz gegenüber auswärtigen Besuchern, aber auch zur gegenseitigen Motivation: Wir sind nicht nur wenige, sondern wir sind viele mit ganz viel Power und sehr breit aufgestellten Sortimenten. Es gibt etliche Kunden von außerhalb, die Brettener Geschäfte anlässlich eines verkaufsoffenen Sonntages kennengelernt haben und nun immer wieder gezielt extra nach Bretten kommen.
Wie beurteilen Sie allgemein das Konzept, die verkaufsoffenen Sonntage an bestimmte Anlässe wie Stadtfeste zu knüpfen? Ist das überholt?
Verknüpfung offener Geschäfte mit Weinmarkt, Autoausstellung, offenen Museen oder sonstigen Events halte ich für unverzichtbar. Es entsteht ein ganz anderes Flair, das letztlich ganze Familien zum Sonntagsausflug inspiriert, weil für jeden etwas geboten wird. Bei schönem Wetter, gekoppelt mit Musik, entsteht schnell ein Freizeit- und Urlaubsgefühl. Die Menschen sind entspannter, verweilen länger in unserer schönen Stadt und am Abend sehe ich viele strahlende Gesichter unserer Einzelhändler. Ausschließlich die Geschäfte zu öffnen, halte ich für nur halb so erfolgreich. Nicht alles was schon sehr lange praktiziert wird ist überholt, sondern vieles macht auch heute genauso Sinn wie früher.
Die Fragen stellte Brettener Woche-Redaktionsleiter Christian Schweizer.
Mehr zum Weinmarkt in Bretten finden Sie auf unserer Themenseite.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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