Die Neue Alte Post in Bretten - Beispiel für eine gelungene Sanierung
Modernes Wohnen und Arbeiten im Gründerzeit-Flair

Die Neue Alte Post in Bretten: Wenn die Blätter fallen, wird die renovierte Fassade wieder in ihrer ganzen Schönheit sichtbar. | Foto: Jochen Steinmetz
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  • Die Neue Alte Post in Bretten: Wenn die Blätter fallen, wird die renovierte Fassade wieder in ihrer ganzen Schönheit sichtbar.
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BRETTEN (ch) Noch geizt sie ein wenig mit ihren Reizen, aber spätestens im Herbst, wenn die stattlichen Kastanien vor der Fassade ihre Blätter fallen lassen, wird sie wieder in voller Schönheit erstrahlen: Nach zweieinhalb Jahren Umbau und Sanierung steht die denkmalgeschützte Alte Post am ovalen Kreisverkehr in Bretten da wie neu.

Repräsentativer Bau mit solider Substanz

Im Winter 2015 hatte die Brettener Familie Bischoff mit ihrer „4B Immobilien GmbH“ das repräsentative Gebäude erworben, um es vor dem schleichenden Verfall zu bewahren. „Diese Investition in eines der tollsten Objekte in unserer Heimatstadt Bretten war für uns alle eine Herzensangelegenheit“, sagt Ariane Bischoff, eine der vier als Gesellschafter auftretenden Bischoff-Geschwister. Damals war das ehemalige Hauptpostamt schon über 100 Jahre alt. 1913 für die kaiserliche Reichspost erbaut, diente es wohl bis zur Inbetriebnahme des derzeitigen Postgebäudes an der Melanchthonstraße im Jahr 1969 dem Postverkehr. Danach wechselten sich verschiedene Nutzungen ab. Unter den wachsamen Blicken der Denkmalschützer gestaltete sich die Sanierung zwar bisweilen anspruchsvoll, aber nicht dramatisch, wie der jüngste der Bischoff-Geschwister, Julius Bischoff, zu berichten weiß: „Die Bausubstanz war insgesamt sehr gut, damals hat man sehr solide gebaut.“

Gründerzeit-Charme und modernste Technik

Besonders gut gelungen findet Julius Bischoff, der als Projektleiter des bei Umbau und Sanierung federführenden Generalunternehmers Geohand GmbH aus Sandhausen für die Bauleitung geradezu prädestiniert war, „die Verbindung von Gründerzeit-Charme mit modernster Technik“. Mit Charme meint der 37-Jährige sowohl die in den Originalfarben wiederhergestellte Sandsteinfassade mit ihren barockklassizistischen Formen, dem herrschaftlichen Erker-Entree, Treppenaufgang und Balkon als auch das großzügige Innenflair mit natürlicher Helligkeit, stabilem Raumklima aufgrund bis zu 80 Zentimeter starker Wände und „viel Luft nach oben“. Über drei Meter hoch sind die Zimmerdecken in den Vollgeschossen, unter dem Dach sogar teilweise doppelt so hoch. Und dabei bieten die Räume alle modernen Annehmlichkeiten wie beispielsweise Zentralheizung und zahlreiche Steckdosen für unterschiedliche Datenverbindungen, einschließlich geplantem Glasfaseranschluss.

Zwei Geschäftsflächen noch frei

Erd- und Obergeschoss wurden als Geschäftsräume ausgestattet, das Dachgeschoss beherbergt vier vollmöblierte und von der Obergrombacher Firma Küchenwerk Bodamer mit kleinen Komplettküchen ausgestattete Ein-Zimmer-Wohnungen in Studiogröße, die unter dem Motto „Wohnen auf Zeit“ an anspruchsvolle Interessenten vermietet werden. Dabei hilft auch die eigene Homepage „neuealtepost.de“. Das komplette Erdgeschoss mit rund 240 Quadratmetern und eine 90 Quadratmeter große Teilfläche des Obergeschosses sind noch frei. Dass auch sie bald vergeben sein werden, daran hat Julius Bischoff keinen Zweifel, denn: „Das Gebäude hat Prestige, man kennt es in der Region.“ Es liegt zentral in der Weststadt – Nahversorgung und Bahnhof sind in wenigen Minuten fußläufig erreichbar, eine Bushaltestelle befindet sich vor dem Haus. Und Bischoff fügt hinzu: „Es ist einer der ganz wenigen Altbauten, der nicht nur toll hergerichtet ist, sondern mit über 14 Stellplätzen auch über viel Parkfläche verfügt.“

„Sehr gute“ Zusammenarbeit mit Behörden

Die Zusammenarbeit mit den Behörden, sei es städtisches Bauamt oder Denkmalbehörde, lobt der Bauleiter rückblickend als „sehr gut“. Obwohl die Beachtung der denkmalschützerischen Auflagen gelegentlich einen höheren Aufwand erforderte. So mussten die meisten alten Holzsprossenfenster restauriert wurden. Eine Aufgabe, der sich die Maulbronner Common Fensterbau GmbH erfolgreich stellte. Sie lieferte auch die wenigen neu eingesetzten Fenster im Dachgeschoss, restaurierte die Türen und baute zwei davon anhand der Originalvorlagen nach. Bei der Errichtung der neuen Feuertreppe im Hof als zweitem Rettungsweg und Hauptzugang für einen Teil des Obergeschosses bewährte sich die Brettener Metallbaufirma Hachtel. Sie führte auch die Metallarbeiten bei der Erneuerung des Hoftors durch. „Viel Fleiß, viel Zeit“, fasst Julius Bischoff die letzten Monate zusammen. Doch die Anstrengung habe sich gelohnt: „Wir bekommen nur positive Resonanz.“

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Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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