Umbauarbeiten an Ruiter Kindergarten haben begonnen
"Allen Ärger und Frust wegbaggern"

Am Kindergarten Krabbennest in Ruit haben die Abriss- und Umbauarbeiten begonnen.
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Bretten-Ruit (ger) „Der Bau wird nicht so lange dauern wie die Planung, das habe ich im Gefühl“, merkte Pfarrerin Annemarie Czetsch an, erteilte den Segen für die Abriss- und Umbauarbeiten am evangelischen Kindergarten „Krabbennest“ in Ruit und rief dazu auf, allen Ärger und Frust, der sich angesammelt habe, jetzt wegzubaggern.

Ortschaftsrat hatte Neubau neben Schule gewünscht

Zuvor hatte Ortsvorsteher Aaron Treut den langen Weg von den ersten Überlegungen 2011 bis zum heutigen Baggerbiss zehn Jahre später skizziert. Der Ortschaftsrat habe nämlich statt des Umbaus am alten Platz einen Neubau neben der Grundschule als beste Lösung angesehen, um dort ein „Familienzentrum“ für Ruiter Kinder im Alter zwischen ein und elf Jahren zu installieren. Lange habe man darum gekämpft, „teilweise auch mit harten Bandagen“.
Die jetzigen Pläne auf dem Gelände in der Ortsmitte neben der Kirche seien nun aber, so der Ortsvorsteher weiter, „eine durchaus ansprechende Lösung, auch wenn wir damit nur den Standard nach KVJS (Kommunalverband Jugend und Soziales) erreichen.“ Mit dem Baubeginn wolle man nun aber einen Haken an die Vergangenheit machen: „Bei aller Kontroverse sind wir froh, dass wir heute nun endlich hier stehen.“

Umbau soll 1,55 Millionen Euro kosten

Wolff, der in Ruit aufgewachsen und als Kind selbst in diesen Kindergarten gegangen war, räumte ein, dass es lange gedauert habe, bis man sich auf eine Lösung habe einigen können, und Nöltner, für das Dezernat Bildung und Kultur zuständig, sprach von „Serpentinen“, die man bis hierher gelaufen sei. Mit dem Abriss des ursprünglichen Kindergartengebäudes, in dem zuletzt die Krippe untergebracht war, sowie eines benachbarten leerstehenden Hauses habe man nun die Möglichkeit, an dieser Stelle im Herzen des Ortes eine "zukunftsträchtige Einrichtung" zu schaffen. Das 1964 errichtete Hauptgebäude würde kernsaniert, der Wintergarten entfernt. Für die Planungen zeichnet der Brettener Architekt Marcus Weiss verantwortlich. Der Kindergarten bleibe in kirchlicher Trägerschaft, der Neubau wird städtisches Eigentum. Man gehe bisher von 1,55 Millionen Euro Kosten aus, bei der Vergabe werde man sehen, ob es dabei bleibe, so Nöltner.
Während der Bauzeit, die voraussichtlich bis Sommer 2022 geht, ist der Kindergarten mit seinen rund 50 Kindern in 20 Containern neben der Festhalle Ruit untergebracht. Laut Nöltner sind diese von der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft angeschafft worden und stehen nach der Nutzung in Ruit dann auch anderweitig bereit.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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