Bretten: Katholische Kirchengemeinde gibt Kampf um Altenheim-Standort auf
In einem Brief des Pfarrgemeinderats, des Stiftungsrats der Katholischen Kirchengemeinde Bretten-Walzbachtal sowie des Gemeindeteams St. Laurentius Bretten erklären die Verantwortlichen den Kampf für den Erhalt des Altenheims in der Apothekergasse für gescheitert. Oberbürgermeister Martin Wolff sieht mit diesem Brief „endlich Klarheit geschaffen“. Nun könne man „mit Hochdruck weiter an einer Lösung für das Gebäude an der Apothekergasse sechs arbeiten“. Favorisiert wird vom OB dabei die Lösung Sozialdezernenten des Landratsamts Karlsruhe, Peter Kappes.
Bretten (swiz) Durch eine unerwartete Entwicklung wird die unrühmliche Geschichte um den geplanten Neubau des Katholischen Altenpflegeheims in Bretten weitergeschrieben oder besser, wohl endgültig beendet. So liegt der Brettener Woche ein Brief des Pfarrgemeinderats, des Stiftungsrats der Katholischen Kirchengemeinde Bretten-Walzbachtal sowie des Gemeindeteams St. Laurentius Bretten vor. Dort erklären die Verantwortlichen, dass man „trotz aller Bemühungen und Gesprächsangebote, das Erzbischöfliche Ordinariat Freiburg und den Diözesan-Caritasverband Freiburg nicht davon überzeugen konnte, den Erhalt eines Altenpflegeheims am jetzigen Standort zu unterstützen, weswegen wir die Pläne mit sehr großem Bedauern aufgeben müssen“. In den vergangenen Wochen habe man mit großem Zuspruch der Gemeindemitglieder versucht, doch noch einen Weg zu finden, „auch künftig ein Betreuungsangebot in Form eines Altenpflegeheims am jetzigen Standort in der Apothekergasse weiter vorzuhalten“, heißt es in dem Schreiben weiter.
Aufsichtsrat tritt zurück
Die Verantwortlichen der Gremien ziehen aus ihrem Eingeständnis auch eine klare Konsequenz, die sie am Ende des Briefs nennen: „Des Weiteren teilen wir mit, dass die ehrenamtlichen Aufsichtsratsmitglieder der CAT am vergangenen Freitag, 20. Oktober 2017, geschlossen zurückgetreten sind.“ Ebenfalls zurückgetreten ist, wie die Brettener Woche erfuhr, als Aufsichtsratsvorsitzende, der Pfarrer Harald-Mathias Maiba. In der Caritas-Altenhilfe-Trägergesellschaft mbH (CAT) sind neben dem Caritasverband Ettlingen auch die Gemeinden der Seelsorgeinheit Bretten-Walzbachtal vertreten. Dabei hält die Caritas Anteile von 90 Prozent, die Kirchengemeinden teilen sich die restlichen zehn Prozent als Minderheitsanteil. Der Rücktritt des Aufsichtsrats ist also, aufgrund der deutlichen Mehrheitsverhältnisse zugunsten der Caritas, vor allem als symbolischer Schritt hinsichtlich der eskalierten Entwicklung im Altenheim-Streit zu werten. Begrüßt wird der Schritt vom Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff. „Mit diesem Brief wurde von der Kirchengemeinde nun Klarheit geschaffen.“ Jetzt könne man mit Hochdruck weiter an einer Lösung für das Gebäude an der Apothekergasse sechs arbeiten. Dabei sollte laut Wolff versucht werden, den Vorschlag des Sozialdezernenten des Landratsamts Karlsruhe, Peter Kappes, zu verwirklichen. Dieser hatte die Einrichtung von ambulant betreuten Wohngruppen im jetzigen Laurentiusheim vorgeschlagen. Bestätigt sieht Wolff seinen Weg auch durch ein Telefonat mit dem Weihbischof der Erzdiözese Freiburg, Bernd Uhl. Diese müsste als übergeordnete Instanz die Zustimmung geben, in St. Laurentius auch weiterhin ein Pflegeheim zu betreiben. Diese Zustimmung werde es von der Erzdiözese jedoch auf keinen Fall geben, so Wolff über das Telefonat.
Gesellschafterversammlung der Caritas kann dennoch tagen und beschließen
Die Gesellschafterversammlung der Caritas, auf der über die Schließung des Altenheims in der Apothekergasse und der damit verbundenen Kündigung von 155 Arbeitsplätzen beraten wird, bleibt von den jüngsten Entwicklungen unberührt, betont Yvonn Hürten, Vorstandsvorsitzende der Caritas Ettlingen, gegenüber der Brettener Woche. Die Versammlung könne dennoch tagen und sei in jedem Fall beschlussfähig.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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