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Die Bauprojektmisere in Bretten

Bretten (bea) Die Brettener haben beim Thema Bauen schon viel erlebt. Und was ist dabei nicht schon alles schief gegangen? Noch vor gar nicht allzu langer Zeit wurde die Bebauung der Sporgasse mit weiteren Einkaufsmöglichkeiten von der Firma Ten Brinke aufgegeben. Anfang 2018 scheiterte dann der Neubau des Caritas Altenheims auf dem Mellert-Fibron-Areal. Um dieses gab es besonders hitzige Diskussionen im Städtle. Nachdem der Gemeinderat dem Vorentwurf zur Umwidmung des Areals in ein Urbanes Gebiet zugestimmt hatte, ohne den der Bau des Altenheims dort nicht möglich gewesen wäre, erklärte die Caritas ihre Planungen für abgeschrieben und die Stadt für schuldig, das benötigte Baurecht nicht rechtzeitig hergestellt zu haben. Doch war sie das wirklich?

Seit November 2019, dem ursprünglich angedachten Baubeginn, wird der Spatenstich für das inzwischen auf der Sporgasse vorgesehene Gesundheitszentrum der Firma Weisenburger immer weiter hinaus geschoben: Es gibt noch nicht genügend unterschriebene Mietverträge. Der Stichtag für den Abbruch des Projekts steht bereits fest, doch letzte Verhandlungen mit der Stadt als Vermittler sollen dies verhindern. Fraglich bleibt also, ob das ewige Vorhaben "Bebauung Sporgasse" diesmal wirklich umgesetzt wird.

Vergangenen Montag kam dann die nächste Hiobsbotschaft: Bernd Seeburger sagte das von ihm geplante Hotelprojekt aus gesundheitlichen Gründen ab - verständlich. Ein anderer Investor sei momentan nicht in Sicht und auch Volker Gairing, Investor der "Melanchthonhöhe", zeigte sich von einer Übernahme des bereits baurechtlich genehmigten Hotels nicht begeistert. Diesen größtenteils abgebrochenen Projekten steht das Wohnprojekt hinter dem Post-Areal entgegen. Laut dem Geschäftsführenden Gesellschafter Daniel Bittner sollen die ersten Abriss- und Entsorgungsarbeiten noch diesen Herbst starten. Auch mit dem zweiten Abschnitt des Dienstleistungszentrums auf dem Mellert-Fibron-Areal soll nach Möglichkeit noch in diesem Jahr begonnen werden. Das Baurecht hat die Stadt erst 2019 hergestellt, klar, wer hier den "Schwarzen Peter" hat. Fertigstelllung ist nun spätestens Anfang 2023 geplant.

Stete Fortschritte scheinen auch die Bebauungen von Köhler & Meinzer beim ESG und von Harsch im Steinzeugpark zu machen. Und die Melanchthonhöhe wird nach wie vor sehr divers diskutiert. Vielleicht werden nun doch noch ein paar Etagen des exklusiven Wohnturms zu Hotelzimmern umfunktioniert. In welche Kategorie der Brettener Bauhistorie sich das Vorhaben letztendlich einreihen wird, bleibt abzuwarten.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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