E-Mail von Wod Woche

Liebe wohlhabende Brettener,

es war Zeit, dass über den Schandfleck in unserer Innenstadt öffentlich diskutiert wird. Das marode Landmesser-Haus am Gottesackertor. In seiner morbiden Verfallenheit erinnert es mich an die DDR. So sah’s da aus, bevor die „blühenden Landschaften“ entstanden. Nur – wir schreiben 2017. Und sind nicht im Mängelland DDR.

Der Brettener Rat hat eine Resolution verfasst. Schön. Papier ist geduldig. Ich find spannend, welche Optionen Linken-Stadtrat Hermann Fülbert aufzeigte: neben dem Einsturz die Möglichkeit, dass ein Ex-OB auftaucht und den Hammer in die Hand nimmt. Warum Ex-OB?

Ich hab da eine Idee. Wenn die Stadt oder das Land das Gebäude nicht kauft, warum nicht Brettener Bürger? Wir sind die Stadt! Ich meine, es gibt ja genügend Leute im Städtle, die viel Geld auf dem Konto haben. Wenn - sagen wie mal - 30 Brettener jeweils 50.000 Euro in die Hand nehmen und das Haus kaufen würden, hätte man quasi auch schon den Grundstock für die Sanierung. Müsste sich nur noch jemand finden, der das in die Hand nimmt. Also ein Finanz-Kapo. Zusammen mit einem Bau-Kapo sollte es doch möglich sein, das Haus wieder zum Blühen zu bringen.

Ich erinnere mich: Das Gerberhaus mitten in der Stadt war auch dem Verfall anheim gegeben. Bis ein OB den Hammer in die Hand nahm, Mitstreiter suchte und die Ruine zu einem Juwel im Zentrum machte. Alles ohne städtische Mittel. Was damals ging, warum sollte es heute nicht funktionieren?

Und Ihre Einlagen, liebe wohlhabende Brettener, könnten sich ja sogar rechnen. Dort muss ja kein Museum entstehen. Parken kann man gegenüber. Wer weiß, vielleicht wären gar Renditen möglich? Langfristig?

Viele Brettener Investoren statt einem einzigen Investor. Wer von Ihnen macht den Anfang?

Herzlichst,

Ihr Wod Woche

Alle E-Mails von Wod Woche finden Sie auch in unserem großen Dossier „Wod Woche“.

Mehr über das Landmesser-Haus lesen Sie auf unserer Themenseite

Autor:

Gerd Markowetz aus Bretten

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