Firma Rhino Partners Projektmanagement plant neuen Wohnpark auf Areal zwischen Bismarckstraße, Bertholdtstraße und Melanchthonstraße
Ein neuer Wohnpark für Bretten
Bretten (swiz) Wohnungen in zentraler Lage sind in Bretten ein begehrtes Gut und ständig gesucht. Der Brettener Gemeinderat hat in seiner gestrigen Sitzung nun seine Zustimmung zur Weiterführung des Bebauungsplanverfahrens Roßlauf gegeben. Wie die Brettener Woche bereits im Januar exklusiv berichtete, plant der Investor Rhino Partners Projektmanagement GmbH mit Sitz in Mannheim auf dem 6.600 Quadratmeter großen Areal zwischen Bismarckstraße, Bertholdtstraße und Melanchthonstraße den Bau von fünf neuen Wohngebäuden. Diese sollen laut Vandana Shah, Architektin beim planenden Büro blocher partners, wie Trittsteine angeordnet werden. „Wir wollen dort kompakte Baukörper und vor allem viele Freiflächen schaffen“, so Shah in ihrer Präsentation vor dem Gemeinderat. Die Erschließung der zwei- und dreigeschossigen Häuser mit Staffelgeschossen im Innenbereich soll ausschließlich über die Melanchthonstraße erfolgen, zur Bertholdstraße sind lediglich Fußwege angedacht. Im Einfahrtsbereich in das Quartier sollen die östlich liegenden Bauten in der Melanchthonstraße 92 durch zwei Neubauten ersetzt werden. Anstelle des heutigen Eckgebäudes soll ergänzend zu den vorhandenen Häusern Melanchthonstraße 86, 88 und 90 wieder ein Eckhaus entstehen. Das neue Haus soll sich auch hinsichtlich der Höhe an die dortige Bebauung angliedern und diese ergänzen. Während das Eckgebäude ein Walmdach erhält, werden die anderen Häsuer begrünte Flachdächer haben. In den neuen Gebäuden, die in ihrer Gesamtheit als Wohnpark Bretten firmieren, sollen 58 Wohneinheiten entstehen, in dem Eckgebäude soll darüber hinaus im Erdgeschoss eine Gewerbefläche entstehen.
Gesamtkosten zwischen 15 und 20 Millionen Euro
Das Thema Parken wollen die Architekten unter anderem mit einer Tiefgarage mit 68 Stellplätzen unter den reinen Wohngebäuden im hinteren Teil des Areals lösen. Dazu kommen noch 28 oberirdische Parkplätze. „Diese Tiefgarage ist wichtig, denn damit hört der Verkehr noch vor den Freiflächen der fünf Wohnhäuser auf“, betont Shah. Die grünen Flächen mit einem Kinderspielplatz würden dann lediglich von einem Fußwegenetz durchzogen. Durch die Tiefgarage schaffe man außerdem eine doppelte Versiegelung des teilweise mit Teeröl verseuchten Bodens, erklärte der Geschäftsführende Gesellschafter von Rhino Partners, Daniel Bittner. Vor dem Bau der Tiefgarage werde man zudem den verseuchten Boden bis zu einer Tiefe von vier Metern abtragen, wodurch die Verunreinigungen vollständig beseitigt würden, so Bittner. „Das wird uns zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro kosten.“ Die Kosten für das Gesamtprojekt beziffert er auf 15 bis 20 Millionen Euro.
Große Zustimmung im Rat
Bei den Stadträten zeigte sich nach der Präsentation breite Zustimmung für das Projekt. So bescheinigte Otto Mansdörfer (Bündnis90/Die Grünen) den Architekten die Planung eines „modernen, zukunftsfähigen Wohnungsbaus“. Positive Rückmeldungen kamen auch von der CDU: „Den Entwurf, die Altlastenbeseitigung und auch die gute Stellplatzquote je Wohneinheit finden wir sehr gut“, so Waltraud Günther-Best. „Zustimmung auch von der SPD für die gelungene Verdichtung und die Aufwertung dieser Ecke“, erklärte Renate Knauss. Gerd Bischoff (FDP/Bürgerliste), „toll, dass sich da etwas tut“, und Bernd Diernberger (FWV), „schlüssige Planung, die sich gut eingliedert“, fanden ebenfalls nur lobende Worte für das Vorhaben.
Antrag für sozialen Wohnungsbau verabschiedet
Diskussionen gab es dann noch einmal um einen Antrag von Mansdörfer. Er forderte, bis zu 20 Prozent sozialen Wohnungsbau, dies würde zwölf Wohnungen bedeuten, in das Projekt zu integrieren. Dies solle unter Inanspruchnahme der Förderung des Landes sowie einer kommunalen Förderung der Stadt Bretten realisiert werden. Die Verwaltung solle diese Möglichkeit mit dem Investor verhandeln. Zustimmung bekam Mansdörfer von Hermann Fülberth (Die Linke). „Die Stadt hat die Verantwortung auch für die nicht betuchten Brettener. Da muss man mal Nägel mit Köpfen machen, wenn man schon immer über sozialen Wohnungsbau redet." Der Rat stimmte dem Antrag bei der anschließenden Abstimmung mehrheitlich zu.
"Wir müssen rechnen"
Den Verhandlungen bescheinigte Bittner allerdings noch in der Sitzung keine allzu großen Aussichten auf Erfolg. Durch die Beseitigung der Altlasten habe man hohe zusätzliche Kosten auf sich genommen. Außerdem sei er „mit solchen Forderungen bisher nicht konfrontiert gewesen“. Zudem sei geplant, die Wohnungen als Eigentumswohnungen zu verkaufen. Dennoch, so Bittner, werde man mit der Stadt verhandeln. „Ich will nichts ausschließen, aber wir müssen rechnen.“
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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