Seit Montag gilt die Maskenpflicht beim Einkaufen
Entspannte Verkäufer in Bretten
Bretten (bea) Seit Montag gilt in Baden-Württemberg die Mundschutz-Pflicht beim Einkaufen. Eine Woche zuvor durften Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von maximal 800 Quadratmetern ihre Ladentüren wieder öffnen. "Wir sind glücklich, dass wir wieder öffnen können", sagt Michael Stoll, Geschäftsführer von Mode Michel. Viereinhalb Wochen lang habe er seinen Laden geschlossen. Daher sei es für ihn und seine Mitarbeiter wirtschaftlich wichtig, wieder Kunden bedienen zu können. "So werden wir die Saison noch einigermaßen retten können", sagt Stoll.
Abendtermine für vorsichtige Kunden
Sein Glück ist es, dass der Andrang seiner Kunden bereits groß ist. Dabei seien besonders seine Kundinnen froh wieder einkaufen gehen zu können, sagt er. Diese hätten nun außerdem das Glück eine sehr großen Auswahl vorzufinden, da durch die Schließung viele Stücke der Frühjahrskollektion noch nicht verkaufen werden konnten und die Lieferung der Sommerkollektion kurz bevorsteht. "Deshalb gibt es bei uns momentan zehn Prozent auf jeden Artikel", sagt Stoll. Für seine Kunden schließt er zu den gewohnten Öffnungszeiten seine Ladentür auf. So will er den Kundenandrang entzerren. Für seine vorsichtigen Kunden bietet er ab sofort individuelle Abendtermine an, die vorab telefonisch vereinbart werden können.
"Die Laufkundschaft hat uns sehr gefehlt"
Diese Möglichkeit bietet auch Yvonne Nüssle, Geschäftsführerin von Nüssle Wohnaccessoires. Darüber hinaus berät sie ihre Kunden auch telefonisch. Innerhalb der Schließzeit von viereinhalb Wochen hat Nüssle einen Abhol- und Lieferservice angeboten. "Die Laufkundschaft hat uns sehr gefehlt", sagt sie. In der vergangenen Woche habe sie zwar beobachten können, dass es in der Stadt noch viel ruhiger als sonst zuging, dennoch seien Kunden zu ihr gekommen, die eigens den Brettener Einzelhandel unterstützen wollen. Am Eingang hat sie einen Tisch mit Desinfektionsmittel aufgestellt, damit sich ihre Kunden die Hände beim rein- und rausgehen desinfizieren können. Laufrichtungen, die mit Pfeilen auf dem Boden gekennzeichnet sind, sollen zusätzlich den Mindestabstand von 1,5 Metern ermöglichen.
Normale Öffnungszeiten für ein Stück Normalität
Eine "Einbahnstraße" hat Artur Wengert, Geschäftsführer von Papier & Co., in seinem Ladengeschäft in der Innenstadt eingeführt. Während der Schließungszeit durfte er sein Geschäft zwar öffnen, musste sein umfangreiches Warenangebot jedoch absperren und konnte lediglich Zeitungen verkaufen und Post annehmen. Während dieser Zeit hatte er nur vormittags geöffnet. Doch inzwischen ist er wieder zu seinen gewohnten Öffnungszeiten im Laden zurückgekehrt und will seinen Kunden somit ein Stück Normalität. bieten. Doch Wengert sieht Corona auch als Chance. Ihm habe die Situation ermöglicht private Sachen zu erledigen, die er schon lange vor sich hergeschoben hat. „Ich merke, ich bin entspannter. Es tut auch mal gut mehr Zeit zu haben“, sagt Wengert.
Kunden halten sich an Maskenpflicht
Das findet auch Daniela Mößner. Sie empfand die Schließung ihres Ladens für Bad-Accessoires, -Ausstattungen sowie -Dekorationsartikel im ersten Moment als Schrecksekunde, erzählt sie. Im Nachhinein sei die Zeit jedoch wichtig gewesen, um herunterzufahren. "Ich habe mich körperlich und seelisch komplett erholt", sagt sie. Andererseits sei die Zeit nicht einfach gewesen, denn Mößner konnte lediglich Bestellungen aus der Zeit vor der Schließung abarbeiten. In der vergangenen Woche seien jedoch wieder Kunden gekommen. Auch am vergangenen Montag hätten sich die Meisten an die neue Maskenpflicht gehalten. Lediglich einen Kunden bat sie sich die Maske auch über die Nase zu ziehen und zeigte ihm wie die Maske getragen werden kann, ohne dass die auf der Nase sitzenden Brillengläser anlaufen.
Autor:Beatrix Drescher aus Bretten |
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