Zukunft der Stadt steht auf dem Spiel
Erwiderung auf Leserbrief "Kollaps spätestens gegen 16 Uhr"

Foto: Michael J Berlin - stock.adobe.com
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Erwiderung auf Leserbrief "Kollaps spätestens gegen 16 Uhr" vom 24. Juli

Die geplante Gartenschau 2031 spaltet die Gemüter. Dabei geht es um weit mehr als nur ein grünes Event – es steht die Zukunft unserer Stadt auf dem Spiel. Aufgrund der klimatischen Veränderungen, mit immer heißer werdenden Sommermonaten, werden durchgehende Grünflächen mit schattenspendenden Pflanzen immer wichtiger für ein erträgliches Stadtklima.

Die geplante Reduktion der Wilhelmstraße auf zwei Fahrspuren bietet viele Vorteile. Die „unechte“ Vierspurigkeit auf rund 500 Metern verursacht häufige Spurwechsel, Rückstaus und ein höheres Unfallrisiko. Eine Reduzierung auf zwei Spuren sorgt für einen gleichmäßigeren und sichereren Verkehrsfluss. Zudem können nicht-durchgängige Abbiege- und Auffahrtstreifen zum Einzelhandel integriert werden, um den Verkehr gezielt zu optimieren. Ein weiterer Vorteil ist der Platzgewinn, der einen erweiterten Abstand zur Wohnbebauung und den Beruflichen Schulen ermöglicht.

Der durch die Reduktion gewonnene Raum ermöglicht, das momentan fehlende Rad- und Fußwegenetz auszubauen. Der aktuelle Zustand stellt eine Gefahr dar und hält viele davon ab, das Fahrrad zu nutzen oder zu Fuß zu gehen. Eine höhere Verkehrsbelastung durch Autos ist die unweigerliche Folge. Die vorgestellten Pläne zeigen ein modernes, attraktives Wegenetz, welches nicht nur mehr Verkehrssicherheit bietet, sondern auch den automobilen Verkehr reduziert.

Dies wird jedoch nicht gelingen, wenn wir im Hier und Jetzt verharren und alles beim Alten belassen. Ein Beispiel hierfür sind die dystopischen Leserbriefe Herrn Langes, welcher an alten Konzepten festhält und die sich veränderte Zeit ignoriert. Weiter wie bisher, anstatt neue Wege einzuschlagen. Es entsteht der Eindruck, eine Veränderung sei nicht erwünscht, denn dies würde die Grundlage zum Meckern entziehen.

Entscheidungen der Vergangenheit haben unter anderem zur heutigen Situation geführt. Eine ignorante Haltung gegenüber alternativen Mobilitätsformen führte unweigerlich zu mehr automobilem Verkehr. Die, auch von Bretten geforderte, Autobahnauffahrt Pforzheim-Nord hat den Zugang zur Autobahn erleichtert, aber auch zu einer erheblichen Zunahme des Durchgangsverkehrs in Bretten geführt. Die Fußgängerzone verliert seit Jahren an Attraktivität, insbesondere seit das Kraichgau-Center Kaufkraft aus der Innenstadt abzieht. Die Schaffung eines zweiten „Zentrums“ war eine folgenschwere Entscheidung, welche die Innenstadt nachhaltig geschwächt und zu einer weiteren Verkehrszunahme im Bereich der Wilhelmstraße geführt hat.

Die Gartenschau ist unsere Chance, Bretten nachhaltig für alle (!) zu verbessern. Dieser „Umbau“ wird Geld kosten. Investitionen in eine für die Zukunft gerüstete und attraktive Stadt sind jedoch ebenso wichtig wie Investitionen in Bildung und Gesundheit. Die Vergabe der Gartenschau nach Bretten ermöglicht uns hierfür umfangreiche Fördermittel zu nutzen. Nutzen wir diese Gelegenheit und machen Bretten zu einem besseren Ort – für uns und für zukünftige Generationen.

Björn Böttle,
Rinklingen

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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