Jung (FDP) bringt Schlichtung ins Gespräch
«GDL verweigert sich keiner Schlichtung»
Stuttgart (dpa/lsw) Im Tarifkonflikt beim Bahnunternehmen SWEG mit seit Monaten andauernden Arbeitsniederlegungen lehnt die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) eine Schlichtung nicht grundsätzlich ab. GDL-Chef Claus Weselsky sagte am Mittwoch: «Wenn wir für unsere Mitglieder einen Tarifvertrag erkämpfen, dann stehen wir auf den Grundfesten unserer Verfassung. Das ist weder verhandel- noch schlichtbar.» Ob eine Schlichtung notwendig sei, müsse aber am Verhandlungstisch geklärt werden. «Eine GDL verweigert sich bestimmt keiner Schlichtung – es ist jedoch die SWEG, die für die seit September 2022 andauernden Streiks verantwortlich ist.»
Ende des Streiks ist offen
Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Landtag, Christian Jung, hatte eine Schlichtung ins Gespräch gebracht. Bei der SWEG und deren Tochter SWEG Bahn Stuttgart GmbH rief die Gewerkschaft nach eigenen Angaben zur inzwischen 15. Arbeitsniederlegung auf. Beginn sei in der Nacht zu Mittwoch um 1.30 Uhr gewesen, das Streikende gilt bisher als offen. Die SWEG warnte: «Es ist möglich, dass Züge auf dem Fahrtverlauf stehen bleiben und ausfallen.»
Abellio-Tochter war Ende 2021 in finanzielle Schieflage geraten
Hintergrund ist ein Tarifkonflikt, in dem die GDL künftig nicht nur für die frühere Abellio Rail Baden-Württemberg (heute SBS), sondern für den gesamten SWEG-Konzern einen Tarifvertrag für die mehr als 500 Eisenbahner aushandeln möchte. Insgesamt zählt der Konzern 1800 Beschäftigte. Die SWEG lehnt das ab und will die SBS auch nicht dauerhaft übernehmen. Die Abellio-Tochter war Ende 2021 in finanzielle Schieflage geraten. Die landeseigene SWEG hatte das Unternehmen daraufhin für zunächst zwei Jahre übernommen.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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