Junge Union pflanzte vor 30 Jahren eine Eiche
Gewachsen wie die Wiedervereinigung
Bretten (ger) Erinnerungen an eine emotionale Zeit ruft ein Foto hervor, das Stadtrat Jörg Biermann jüngst wieder in die Hände gefallen ist. Anlässlich der Wiedervereinigung vor 30 Jahren hatten er und Wolfram Pfaus, damals ganz frische Mitglieder im Gemeinderat, mit der jungen Union angeregt, eine Eiche zu pflanzen. Der damalige Oberbürgermeister Paul Metzger ließ eigens das Gelände dafür unterhalb des Rathauses am Saalbach vorbereiten. Reinhard Joos von der gleichnamigen Baumschule spendete den Baum dazu.
DDR-Bürger*innen in der Hebelschule
"Mit Saalbachwasser ist der Baum gewachsen, wie auch die Wiedervereinigung gewachsen ist", freut sich Metzger über das Foto. Er erinnert sich in diesem Zusammenhang vor allem an die rund 200 DDR-Bürger*innen, die im Sommer 1989 über Ungarn nach Bretten geflüchtet waren. In der Turnhalle der Hebelschule richtete man für sie kurzerhand ein Quartier ein. Mithilfe eines Aufrufes, auch über die Brettener Woche, gelang es, die Menschen in der Stadt unterzubringen. In jener Zeit habe es gerade auch viele freie Arbeitsplätze in der Industrie gegeben, so dass Bretten von der Wiedervereinigung profitieren konnte.
Unvergessen ist Metzger auch noch die Reise mit über 100 Brettenern nach Wittenberg zur Einheitsfeier vor 30 Jahren in zwei Bussen. "Um Mitternacht sind wir in Bretten los und 24 Stunden später, wieder an Mitternacht, waren wir zurück." Aus jener Zeit rührt auch die Partnerschaft mit der Lutherstadt her.
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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