Forderung aller Parteien nach EEA in Bretten
Grüne für Photovoltaikpflicht bei Neubauten auf städtischen Grundstücken
Der Initiativkreis Energie-Kraichgau und der NABU Bretten hatten am 9. Mai 2019 alle Parteien zu einer Podiumsdiskussion in den Bürgersaal des Alten Rathauses eingeladen. Die Frage an die Kandidaten zur Kommunalwahl lautete: Was können wir in Bretten vor Ort für den Klima- und Artenschutz tun? Alle Parteien, schickten einen Vertreter, mit Ausnahme der AfD. Zur Diskussion stellten sich Bernhard Brenner (FWV), Volker Duscha (FDP), Dr. Peter Bahn (Aufbruch), Joachim Hauck (CDU), Renate Knauss (SPD), Dr. Ute Kratzmeier (GRÜNE) und Peter Maier (die aktiven).
Alle 173 Kandidaten zur Gemeinderatswahl hatten im Vorfeld 7 Fragen erhalten. Eine Vielzahl von Rückmeldungen aller Parteien erfolgte, mit Ausnahme der AfD. Diese Fragen führten nach Info vieler Vertreter in den Parteien zu einer regen Diskussion. Somit war ein Ziel vom Initiativkreis Energie-Kraichgau und dem NABU Bretten schon erreicht - die Auseinandersetzung mit den Themen in den Parteien und die Bewusstseinsbildung, dass der Klima- und Artenschutz nicht nur ein Thema in Brüssel, Berlin und Stuttgart ist, sondern auch in Bretten.
Die Rückmeldungen und auch die Diskussion unter der Leitung von Volker Behrens zeigten eine große Zustimmung in den meisten Themen. Auf Grund der Komplexität der Themen war aber meist eine Differenzierung notwendig.
Alle Vertreter sprachen sich für eine Teilnahme von Bretten am „European Energy Award“ ( EEA) aus. Mehr als 120 Gemeinden, Städte und Landkreise in Baden-Württemberg tun dies schon heute. Mit Hilfe des EEA sollen maßgeschneiderte Einzelschritte zur Energieeinsparung in der Kommune, zum Ausbau der Erneuerbaren Energien und zur Verminderung der Kohlendioxidfreisetzung ermittelt und durchgeführt werden. Dies erfolgt unter Einbeziehung von Experten und Bürgern. Nach vier Jahren findet durch die EEA ein Audit statt, bei welchem Bretten eine Einstufung und Auszeichnung erhält.
Alle Parteien sprachen sich für eine Förderung der Sonnenenergie aus. Dies soll durch Förderung, Information der Bürger, mehr Bürgersolaranlagen und eine Vorbildfunktion der Stadt erfolgen. Einen Schritt weiter gehen die Grünen, welche fordern, dass die Vergabe städtischer Bauplätze mit einer Verpflichtung zum Bau von Solarthermie- bzw. einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach verknüpft wird. Dies entspricht den Vorgaben, welche Städte wie Waiblingen, Tübingen und Konstanz heute schon haben.
Unstrittig war bei allen Vertretern, dass ein Kataster aller Biotope um Bretten erstellt werden soll, mit dem Ziel einer Biotopvernetzung.
Als Ergebnis der Podiumsdiskussion werden auf der Agenda des neuen Gemeinderats die Teilnahme am EEA und die Erstellung eines Katasters zur Biotopvernetzung stehen und, u.U. auch die Forderung nach einer Pflicht für Photovoltaik bei Neubauten auf städtischen Grundstücken.
Alle Antworten zu den Wahlprüfsteinen unter www.energie-kraichgau.de
Autor:Martin Alb aus Bretten |
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