Generalsanierung des Bronnerbaus am MGB
"Kosten werden uns nicht gewaltig davonlaufen"
Bretten (swiz) 13,95 Millionen Euro soll die Generalsanierung des Bronnerbaus am Melanchthon-Gymnasium Bretten (MGB) insgesamt kosten. Damit ist das Projekt neben den Baumaßnahmen auf der Sporgasse der dickste Bau-Brocken im Etat der Stadt Bretten. Mit vier Monaten Verzug aufgrund von Lieferschwierigkeiten und einer angespannten Marktlage wurde Ende Mai der erste Bauabschnitt am Bronnerbau fertiggestellt. Unter anderem, so erläuterte Architekt Uwe Hein vom Architekturbüro HHL in der jüngsten Sitzung des Brettener Gemeinderats, wurden bei den Maßnahmen auf Ebene zwei und drei ein neues Treppenhaus, ein Aufzug sowie ein neuer Ankommens- und Mensabereich und eine runderneuerte Sporthalle geschaffen. Dabei sei vor allem Letztere "ein Kleinod in der Schule", so Hein. Bei den Kosten sei man dabei im vorgesehenen Rahmen von 3,5 Millionen Euro geblieben, erklärte der Architekt.
"Wir können uns einfach keinen Stillstand leisten"
Ob der Kostenrahmen allerdings weiterhin halten wird, ist mehr als fraglich, wie auch Oberbürgermeister Martin Wolff mit Blick auf die aktuelle Lage betonte: "Es wäre lebensfremd, wenn wir denken würden, die Kosten würden nicht steigen". Dieser Aussage konnte auch Architekt Hein unumwunden zustimmen und bezeichnete die derzeitigen Preissteigerungen als "schlicht furchtbar". In Zahlen wurde dies auch in einer Nachtragsforderung der Firma Niemann und Heselschwerdt deutlich. Diese hatte der Stadt für das Gewerk Rohbau aufgrund der Materialpreissteigerungen am Weltmarkt Mehrkosten von 112.445 Euro in Rechnung gestellt. Vom Gemeinderat gab es für diese Nachforderung einstimmige Zustimmung. "Wir können uns einfach keinen Stillstand leisten bei diesem Projekt", begründete Grünen-Stadtrat Otto Mansdörfer die Entscheidung. Und weiter: "Eine Neuausschreibung wäre deutlich teurer."
"Keine Mehrkosten von 500.000 Euro"
Dem Grünen-Argument stimmte auch Architekt Hein zu: "Sie können sicher sein, wenn wir das Projekt heute noch einmal ausschreiben würden, hätten wir Mehrkosten zwischen 20 und 25 Prozent." Dennoch werde man sich auch weiterhin auf Kostensteigerungen einstellen müssen. "Bei den Stahlbau- und Zimmerei-Arbeiten werden die Beträge noch einmal höher gehen, aber die Kosten werden uns nicht gewaltig davonlaufen", so Hein. "Wir werden keine Mehrkosten von 500.000 Euro haben."
Generalsanierung soll 2023 beendet sein
Im Folgenden legte Hein dem Gemeinderat noch einmal den avisierten Zeitplan für die Generalsanierung vor. Demnach soll der zweite Bauabschnitt, der bereits im Januar begonnen wurde, in den Sommerferien dieses Jahres beendet sein. Der dritte Bauabschnitt wiederum soll im November sein Ende finden. In zwei Phasen wird dann der vierte Bauabschnitt aufgeteilt. Während Abschnitt 4a im Frühjahr 2023 fertiggestellt sein soll, ist das Bauende der Gesamtmaßnahme dann im Spätsommer 2023 vorgesehen. Der Zeitplan, so Hein, stehe allerdings massiv unter dem Einfluss der jeweiligen geopolitischen Situation. Zudem könnten Verzögerungen durch Lieferengpässe bei Materialien oder der Energieversorgung nicht ausgeschlossen werden.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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