Landespolitik und -geschichte hautnah erlebt
Im Zuge der politischen Bildungsarbeit lädt die Grüne-Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz MdL zwei Mal pro Jahr Bürgerinnen und Bürger aus ihrem Wahlkreis dazu ein, sie für einen Tag in Stuttgart im Landtag zu besuchen.
Bretten/Stuttgart (kn) „Heute ist internationaler Mädchentag,“ verkündet die Grüne-Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz MdL strahlend, nimmt Platz und begrüßt die überwiegend weiblichen Teilnehmer ihrer Landtags-Besucherfahrt. Im Zuge der politischen Bildungsarbeit lädt Schwarz zwei Mal pro Jahr Bürgerinnen und Bürger aus ihrem Wahlkreis dazu ein, sie für einen Tag in Stuttgart im Landtag zu besuchen. In diesem Jahr hatte sie das Jubiläum 100 Jahre Frauenwahlrecht zum Anlass genommen, vor allem engagierte Frauen einzuladen.
Interesse war groß
Das Interesse war groß und so fuhren über 40 Interessierte in die Landeshauptstadt, gespannt, was sie dort erwarten würde. Kaum angekommen ging es auch schon los: eine Stunde Plenum. Zweieinhalb Plenartage gibt es pro Monat. Dann kommen alle Abgeordneten im großen Plenarsaal zusammen, debattieren und stimmen über anstehende Gesetzesentwürfe ab. Gespannt verfolgte die Besuchergruppe die Debatte um die Verhinderung der Abschiebung eines afghanischen Staatsangehörigen. Nach 60 Minuten ging es weiter, zum Gespräch mit der Abgeordneten selbst. Die Möglichkeit einmal persönlich mit ihrer Abgeordneten zu sprechen, wurde dabei gerne genutzt. Kaum hatte sich Schwarz noch einmal kurz vorgestellt und über ihre Schwerpunkte berichtet, der Entwicklungspolitik und dem Bevölkerungsschutz, meldeten sich die Ersten, um ihre Fragen loszuwerden.
Kritik an AfD und Autokonzernen
Die kurz zuvor im Plenum verfolgte Debatte der AfD über Flüchtlinge, den Islam, das Konvertieren von muslimischen Flüchtlingen zum Christentum und Abschiebungen wurde dabei kritisch und besorgt kommentiert. Darüber hinaus ist der raue Umgangston, der unter den Abgeordneten herrsche, negativ aufgefallen. Schwarz berichtete mit einem tiefen Seufzen, dass man sich leider häufig mit bereits abgehakten Fällen und provokanten Anfragen und Äußerungen der AfD beschäftigen müsse. Da sei es nicht immer leicht, sich nicht provozieren zu lassen. Das konnte die Gruppe gut verstehen und befand, die Landtagspräsidentin könne da ruhig härter durchgreifen. Weitere Wünsche der Besuchergruppe betrafen ein härtres Durchgreifen gegen die Automobilkonzerne im Dieselskandal. Für den Klimaschutz müsse dringend mehr getan werden und Mädchen und Frauen bräuchten auf dem Weg zur Gleichberechtigung weiter tatkräftige Unterstützung.
Ministerpräsident als Tischnachbar
Das gemeinsame Mittagessen im Restaurant des Landtags hielt zudem noch ein weiteres Highlight bereit: direkt neben der Gruppe speiste der Ministerpräsident zu Mittag.
Frisch gestärkt ging es dann noch ins Haus der Geschichte, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Landtagsgebäude. Dort nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an zwei spannenden Führungen über die letzten 200 Jahre Geschichte von Baden-Württemberg teil.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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