"Klare Begrenzung des Wachstums"
Leserbrief zu "Chance wurde nicht genutzt" vom 21. August
Leserbrief zum Artikel "Chance wurde nicht genutzt" vom 21. August
Den berühmten Satz: "Macht euch die Erde untertan" hat die Menschheit wohl zu wörtlich genommen und die Erde ausgebeutet und vergewaltigt. Wir haben es in den letzten Wochen wieder schmerzlich erlebt, wie die Natur reagiert mit heftigen Überflutungen hier im Kraichgau, mit Dürre und Feuersbrünsten in vielen Ländern. Wir sind offensichtlich nicht in der Lage, die Erde, die Natur zu bewahren, das Credo lautet leider vielerorts: "Wir müssen wachsen", immer weiter, auch bei uns. Ich glaube die Zerstörung der Erde ist bereits so weit fortgeschritten, dass nur eine klare Begrenzung des Wachstums in jeder Hinsicht helfen kann, wenn überhaupt noch.
Auch bei uns hier: Da werden noch etliche Hektar für Industriegebiete mit den dazugehörigen Straßen, Unterkünften und Versorgungseinrichtungen verbraucht, hier noch riesige Plätze zugebaut, wir versiegeln den Boden mit Knochensteinen und Asphalt und Beton. Wir sehen das alles und ziehen keinerlei Konsequenzen daraus.
Oder bemerken Sie, dass ernsthaft und auf Dauer etwas dagegen unternommen wird? Hören Sie, dass Alternativen angedient werden, um den Landverbrauch zu minimieren, die Erde zu bewahren? Viel mehr Bäume müssen gepflanzt werden, versiegelte Flächen wieder aufgebrochen, und mehr und größere Überflutungsflächen geschaffen werden. Und da hört man immer wieder, wir können die Schulden nicht nachfolgenden Generationen zumuten (Schuldenbremse), massiv zugemauerte Erde schon?
Es gibt sicherlich genügend kluge Leute, die erläutern können, wie wir zu unser aller Wohlergehen und dem nachfolgender Generationen zu einer weitreichenden Ressourcenschonung gelangen können. Sicher ein schwerer Lernprozess, aber wie lange wollen wir noch warten, und wir müssen alle mithelfen, die Erde ist nun mal eine Kugel. Es ist ungeheuer wichtig, Grün in die Städte zu bringen, Wasserkreisläufe wiederherzustellen, um CO2 und Hitze zu reduzieren.
Die für 2031 angedachte Gartenschau könnte hier sicher helfen. Obwohl ich es als schofelig empfinde, die planerischen und vor allem die schwerwiegenden finanziellen Probleme komplett den Verwaltungsangestellten und dem neuen OB zu überlassen, mit einer Fertigstellung der Umgehungsstraße ist nicht zu rechnen. Nicht in Ordnung. Scheidende Geister hätten hier eine ordentliche Vorarbeit leisten können und müssen.
Die Ruiter Bevölkerung möchte ihren Anteil zur Gartenschau beitragen. Schon im September 1990 gab es in einem offiziellen Papier der Verwaltungsgemeinschaft Bretten/Gondelsheim die Vorgabe, die Verdohlung der Salzach im Ortskern wieder zurückzubauen (Unterlagen liegen vor). Wasser kühlt, die Überschwemmungsgefahr kann man bannen. Ruit wäre wieder das Venedig vom Kraichgau.
Dr. Friedrich Brüggemann,
Bretten
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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