Verwaltung präsentiert aktuelle Zahlen / Kostenüberschreitung bei mehreren Gewerken
Mehr Klarheit bei Kosten für Bebauung der Sporgasse in Bretten

Über die Bebauung der Sporgasse in Bretten wird immer wieder intensiv diskutiert.
  • Über die Bebauung der Sporgasse in Bretten wird immer wieder intensiv diskutiert.
  • hochgeladen von Christian Schweizer

Bretten (swiz) Die Bebauung des ersten Abschnitts des Sporgassenparkplatzes in Bretten mit einem Dienstleistungszentrum mit Arztpraxen sowie einer Tiefgarage (wir berichteten mehrfach) hat nicht zuletzt aufgrund der Kosten und der damit verbundenen Wirtschaftlichkeit immer wieder für heftige Diskussionen im Brettener Gemeinderat geführt. Nun hat die Verwaltung, zumindest was die Baukosten für die Tiefgarage angeht, in der gestrigen Sitzung des Rats ein wenig mehr Licht ins Dunkel gebracht. Demnach stehen der Kostenschätzung vom Februar dieses Jahres inzwischen für 87,4 Prozent der Positionen konkrete Zahlen gegenüber.

Drei Gewerke machen großen Teil der Kosten aus

Einen sehr großen Teil dieser Kosten machen mit den Gewerken Erdarbeiten, Rohbauarbeiten und Kunstharzverbau allein drei Positionen aus. Deren Vergabe hat der Gemeinderat nun in seiner gestrigen Sitzung zugestimmt. Dabei werden für die Erdarbeiten rund 486.000 Euro fällig, die Rohbauarbeiten schlagen mit rund 3.530.000 Euro zu Buche und der Verbau wird rund 568.000 Euro kosten. Mit ihren Preisen liegen die drei Gewerke laut Oberbürgermeister Martin Wolff knapp zehn Prozent über der Kostenschätzung.

"Sind mit blauem Auge davongekommen"

"Wir hatten alle Bammel, dass es exorbitant teurer wird", gab Wolff zu und betonte, mit dieser Preissteigerung sei man noch einmal "mit einem blauen Auge davongekommen". Insgesamt war die Kostenschätzung im Februar von einer Gesamtsumme von rund 5.543.000 Euro ausgegangen. Für die Positionen, für die man Stand heute belastbare Ergebnisse vorliegen hat, war man bei der Schätzung von rund 4.846.000 Euro ausgegangen. Diesen Wert überschreite man bisher um rund 8,7 Prozent (circa 422.753 Euro) und komme derzeit auf Kosten von 5.268.624 Euro, erklärte der Leiter des Amts für Liegenschaften, Frank Bohmüller. Gespart habe die Stadt zum Beispiel bei den Fachplanungsleistungen, die mit 229.650 Euro zu Buche schlagen werden (Kostenschätzung: 235.000 Euro).

"Wir bezweifeln die Wirtschaftlichkeit"

Zufrieden mit den vorgelegten Zahlen zeigte sich CDU-Stadtrat Bernd Neuschl: "Wir sind schon davon ausgegangen, dass wir eine Steigerung haben werden. Aber diese Zahlen sind für uns kein blaues, sondern eher ein himmelblaues Auge." Ablehnung kam dagegen von der Freie Wähler Vereinigung Bretten. "Wir zweifeln auch weiterhin die Wirtschaftlichkeit und die Rentabilität des Dienstleistungszentrums mit Tiefgarage auf der Sporgasse an und können der Vergabe der Gewerke nicht zustimmen", betonte Stadtrat Markus Gerweck. Gute Stimmung ob der Zahlen gab es dagegen bei Edgar Schlotterbeck (SPD): "Aus meiner Sicht ist das ein gutes Ergebnis." Allerdings könnten auf die Stadt noch Probleme zukommen, sollte man es beim Erdaushub eventuell mit kontaminiertem Boden oder archäologischen Funden zu tun bekommen.

Es besteht Nachfinanzierungsbedarf

Ihre schon mehrfach geäußerte große Skepsis gegenüber dem Projekt Dienstleistungszentrum mit Arztpraxen und Tiefgarage brachte dagegen noch einmal "aktiven"-Sprecher Jörg Biermann vor. In der Vorlage zum Tagesordnungspunkt werde darauf hingewiesen, dass durch die zehnprozentige Kostenüberschreitung die im Haushalt 2021/22 eingestellten Gesamtkosten für die Tiefgarage nicht ausreichen würden und bei weiteren Vergaben ein Nachfinanzierungsbedarf bestehe. "Diese allgemeine Aussage kann von uns nicht akzeptiert werden, da hier für Steuergelder keine Obergrenze gesetzt wird und der Rat einen Freifahrtschein genehmigt", so Biermann.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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