Gruppe für Kinder ab einem Jahr mit zehn Plätzen

Neue Krippengruppe im Steinzeugpark geplant

Bretten (swiz) Ungeteilte Zustimmung der Stadträte fand in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Bretten am Dienstag, 22. November, der Antrag der Stadtverwaltung zur Einrichtung einer zusätzlichen Krippengruppe in der Kindertagesstätte Schneckenhaus im Steinzeugpark. Laut Verwaltung hatte sich bereits bei der Bedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2022/23 abgezeichnet, dass die Krippenplätze in Bretten knapp werden könnten. In der Folge hatte sich die Platzsituation weiter zugespitzt. Das Ergebnis: Die vorhandenen Krippen sind bis einschließlich August 2023 bis auf 13 freie Plätze komplett belegt. Der erste freie Krippenplatz steht dabei erst im Januar 2023 zur Verfügung. Aktuell sind laut Verwaltung noch 15 Krippenkinder unversorgt. 

Krippengruppe für Kinder ab einem Jahr mit zehn Plätzen

Es besteht also dringender Handlungsbedarf. Die Krippengruppe in der Kindertagesstätte Schneckenhaus im Steinzeugpark war im September dieses Jahres mit fünf Kindern gestartet. Sie ist derzeit von Februar 2023 bis März 2024 mit zehn Kindern voll belegt. Auch in der altersgemischten Gruppe für Kinder ab zwei Jahren sind bereits alle sieben Plätze für Kinder unter drei Jahren belegt. Dort werden nach Angaben der Verwaltung erst im Herbst 2023 wieder Plätze für Kinder ab zwei Jahren frei. Um die angespannte Lage bei der Kinderbetreuung in Bretten abzumildern, hatte der Träger nun angeboten, eine weitere Krippengruppe für Kinder ab einem Jahr mit zehn Plätzen einzurichten. In der Einrichtung stünden dann insgesamt 27 Plätze für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung. Der Gemeinderat stimmte diesem Vorschlag einstimmig zu. Die neue Gruppe soll zum nächstmöglichen Zeitpunkt eingerichtet werden.

Mehrausgaben in Höhe von 120.000 Euro für die Stadt

Allerdings ist die Schaffung der neuen Gruppe auch mit Kosten für die Stadtkasse verbunden. So erhöht sich nach Angaben der Verwaltung der Personalbedarf um maximal drei Personalstellen. Die Betriebskosten werden dadurch voraussichtlich jährlich um rund 138.000 Euro steigen. Der städtische Zuschuss wird sich dadurch um mindestens 93.840 Euro pro Jahr erhöhen. Hinzu kommt dann eventuell noch die sogenannte Abmangelförderung in Höhe von 80 Prozent, für das nicht durch die
Einnahmen und den gesetzlichen Zuschuss gedeckte Defizit. Insgesamt sei dadurch von jährlichen Mehrausgaben in Höhe von 120.000 Euro auszugehen, hieß es aus dem Rathaus. Dazu kämen dann noch einmalig 15.000  Euro für die Ausstattung der zweiten Krippengruppe.

"Frühkindliche Erziehung unerlässlich"

Bernd Neuschl (CDU) betonte die Wichtigkeit der Einrichtung einer zweiten Gruppe im Schneckenhaus. Die Mehrkosten seien gut ausgegebenes Geld, weil die frühkindliche Erziehung unerlässlich sei. Zudem würden keine zusätzlichen Baukosten anfallen. Auch Ute Kratzmeier (Grüne) lobte das Angebot des Trägers und betonte, dies entschärfe die aktuelle Problematik der starken Nachfrage. Dennoch werde der steigende Betreuungsbedarf die Stadt in Zukunft noch beschäftigen. Dem stimmte auch Bürgermeister Michael Nöltner zu und verwies in diesem Zusammenhang auf den geplanten Kindergarten auf dem Mellert-Fibron-Areal. Dort sollen dann vier Gruppen ihr zu Hause finden. "Ich bin zuversichtlich, dass wir dem Betreuungsbedarf nachkommen können", so Nöltner.