Frischer Wind in der Talbachstraße
Neuer "Tante M"-Laden in Neibsheim eröffnet am Freitag

Noch sind die Regale bei Tante M in Neibsheim leer, doch Jörn Lauber und sein Team arbeiten auf Hochtouren für die Eröffnung. Foto: hk
  • Noch sind die Regale bei Tante M in Neibsheim leer, doch Jörn Lauber und sein Team arbeiten auf Hochtouren für die Eröffnung. Foto: hk
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Bretten (hk) Am kommenden Freitagabend, 6. September, wird Jörn Lauber im Brettener Stadtteil Neibsheim den neuen „Tante M“-Laden in den ehemaligen Räumlichkeiten der Sparkasse eröffnen. In den finalen Tagen vor der Eröffnung laufen die letzten wichtigen Arbeiten auf Hochtouren. „Wenn es nach mir ginge, könnten wir sofort aufmachen – die Vorfreude ist riesig", sagt Lauber schmunzelnd. Zu den wichtigsten Aufgaben gehört die Fertigstellung der Elektroinstallationen, einschließlich der Anbringung der Lichtelemente. Sobald auch die Grundreinigung erledigt ist, wird Lauber gemeinsam mit seinem Team die Erstbestückung der Regale vornehmen. „Die ersten Rollcontainer mit Waren sind bereits eingetroffen“, berichtet er. Danach steht noch die Einrichtung der Kasse an. Auch Testkäufe, sowohl mit der EC-Karte als auch mit der Tante M-Kundenkarte, werden durchgeführt, um sicherzustellen, dass alles reibungslos funktioniert. Um 18 Uhr wird dann in der Talbachstraße die feierliche Neueröffnung stattfinden, zu der alle herzlich eingeladen sind.

Erfolgreiches Konzept bewährt sich

Der Tante M-Laden in Neibsheim ist nicht der erste seiner Art, den Lauber führt. Bereits zuvor hat er auch im Kraichtaler Stadtteil Menzingen einen Tante M-Laden eröffnet, der sich inzwischen erfolgreich als Nahversorger etabliert hat. Darüber hinaus betreibt Lauber auch den "Nahkauf" auf dem Marktplatz in Bretten.

Das Konzept des Ladens sieht vor, dass Kunden sich selbst bedienen, selbst die Ware abkassieren und ihre Einkäufe bezahlen. Mit einem vielfältigen Sortiment an Grundnahrungsmitteln wie Obst, Gemüse, Backwaren, Milchprodukten, Fleisch-, Wurst- und Tiefkühlwaren sowie Drogerieartikeln des täglichen Bedarfs stellt der Tante M-Laden eine Grundversorgung im Ort sicher. Zudem umfasst das Angebot auch Tiernahrung und saisonale Produkte, wie zum Beispiel Eis, ebenso wie lokale Erzeugnisse, darunter Eier und Nudeln von der Familie Burkhard aus Bretten, Kaffee von Nerone und Säfte von Zumbach.

Ehemalige Sparkasse wird zum Tante M-Laden umgebaut

Seit der Ankündigung im Sommer letzten Jahres, dass ein Tante M-Geschäft nach Neibsheim kommen soll (wir berichteten), hat sich einiges getan, wie ein Rundgang durch die Räumlichkeiten zeigt. Es wurden umfangreiche Umbauarbeiten durchgeführt, um das Gebäude für seine neue Nutzung als Lebensmittelgeschäft optimal vorzubereiten.

Das Gebäude erstrahlt in neuem Glanz

Insgesamt flossen bisher rund 200.000 Euro in das Geschäft. Die hohen Kosten führt Lauber unter anderem darauf zurück, dass das Gebäude zuvor eine Bankfiliale war, was umfangreiche Umbauarbeiten erforderlich machte. So mussten beispielsweise Trockenbauwände entfernt werden, um die Räumlichkeiten den Anforderungen eines Lebensmittelgeschäfts anzupassen. Zudem wurden Elektroinstallationen, die für den Bankbetrieb notwendig waren, aber nun überflüssig sind, ausgebaut. Lauber hebt besonders die Bemühungen der Eigentümerfamilie Gerweck hervor: „Herr Gerweck hat hier wirklich keine Kosten und Mühen gescheut." Das zeigt sich auch an der neuen Außentreppe, die nun einen barrierefreien Zugang zum Gebäude ermöglicht.

Außerdem wurden neue Fenster eingebaut, eine Klimaanlage installiert und die Elektrik vollständig erneuert. "Insgesamt hat hier eine grundlegende Aufwertung der Immobilie stattgefunden“, so Lauber. Weiter werde das ältere Gebäude noch eine Außendämmung erhalten, daher fehlen derzeit noch Werbeelemente an der Fassade. „Deshalb sollte man sich nicht wundern, wenn aktuell keine Werbung sichtbar ist. Am Ende wird sich das neu hergerichtete Gebäude mit einer modernen Fassade harmonisch in die Nachbarschaft einfügen, da bin ich mir sicher“, freut sich Lauber. In der oberen Etage des Gebäudes werde neuer Wohnraum geschaffen. „Ein bisschen müssen sich die Neibsheimer noch gedulden, bis alles im Außenbereich fertig ist. Hier möchte ich aber ausdrücklich betonen, dass der Familie Gerweck kein Vorwurf gemacht werden kann,“ betont er. Einige Arbeiten würden auch von Fördergeldern abhängen.

Anfangs 800 Produkte im Angebot: Kundenwünsche werden berücksichtigt

Zur Eröffnung werden die Regale fast vollständig gefüllt sein. "Wir starten mit etwa 800 Artikeln“, so Lauber, der die Neibsheimer um Verständnis bittet, dass anfangs nicht jedes Regal gefüllt sein wird. „Das ist bewusst so“, erklärt er. Es sollen Wunschzettel ausgelegt werden, auf denen die Kunden ihre Produktwünsche äußern können. Diese sollen nach und nach in den kommenden Monaten berücksichtigt werden. Der Bezahlvorgang wird identisch zum Tante M-Laden in Menzingen ablaufen, also per EC-Karte oder über die Tante M-Kundenkarte. „Die Bargeldzahlung ist mit einem zu hohen Verwaltungsaufwand verbunden und wird daher nicht angeboten“, erläutert Lauber die Hintergründe.

Tante M-Konzept könnte weitere Stadtteile erreichen

Lauber könnte sich vorstellen, das Konzept von Tante M auch in anderen Stadtteilen von Bretten umzusetzen, in Ruit etwa, wie er verrät. Dort konnte bisher jedoch keine zufriedenstellende Lösung gefunden werden. Außerdem befinde er sich auch im Austausch mit Timo Hagino, dem Ortsvorsteher von Rinklingen. „Ein Tante M-Laden wäre auch in Rinklingen durchaus denkbar“, so Lauber, „doch auch hier haben wir bisher noch nicht die passende Immobilie gefunden.“ Dass das Konzept nach Bretten gekommen ist, ist unter anderem Stadtrat Thomas Rebel zu verdanken. Ein zufälliges Treffen mit Lauber auf dem Marktplatz führte dazu, dass Rebel den Kontakt zu weiteren Schlüsselfiguren einfädelte. So konnte Lauber Kontakte zu Brettens Bürgermeister Michael Nöltner und zu Frank Bohmüller, dem Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften, knüpfen. Verbindungen nach Neibsheim wiederum hatte Lauber über den in der Region bekannten Bäckermeister Hermann Gerweck, dem das ehemalige Sparkassengebäude gehört.

Gute Zusammenarbeit erleichtert den Weg zur Eröffnung

Die ersten Gespräche über die Möglichkeiten in Neibsheim seien von der Stadtverwaltung positiv aufgenommen worden. „Wann immer ich Fragen hatte, standen mir Herr Nöltner und Herr Bohmüller stets mit Rat und Tat zur Seite.“ Sein Dank gebühre auch Ortsvorsteher Michael Koch und dem Neibsheimer Ortschaftsrat für die Unterstützung und insbesondere Bäckermeister Hermann Gerweck, zu dem er ein vertrauensvolles Verhältnis pflege.

Tante M-Laden als neue Anlaufstelle für die Gemeinschaft

Nun, da die Eröffnung kurz bevorsteht, zeigt sich Lauber zunehmend erleichtert und entspannt. „Mein Team hat mir den Rücken freigehalten, sodass ich mich um die Standort-Erschließung in Neibsheim kümmern konnte,“ erklärt er. Mit der Eröffnung des Ladens ist Lauber überzeugt, dass Neibsheim ein „intaktes Dorfzentrum“ haben wird. Neben dem Tante M-Laden finden sich auf derselben Straßenseite bereits zwei Metzgereien und der Bäcker sowie gegenüber die Neibsheimer Ortsverwaltung – hier sei der Nahversorger-Laden also eine sinnvolle Ergänzung, fügt Lauber hinzu. „Außerdem haben wir hier auch noch den schönen Platz mit dem Brunnen, wo ich immer wieder Menschen sitzen sehe“, freut sich Lauber, der sich sichtlich wohl an seinem weiteren Arbeitsort fühlt.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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