Russland-Ukraine-Konflikt: Bedeutung für Baden-Württemberg

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hofft trotz der Eskalation im Russland-Ukraine-Konflikt auf eine friedliche Lösung. | Foto: Staatsministerium Baden-Württemberg
  • Ministerpräsident Winfried Kretschmann hofft trotz der Eskalation im Russland-Ukraine-Konflikt auf eine friedliche Lösung.
  • Foto: Staatsministerium Baden-Württemberg
  • hochgeladen von Christian Schweizer

Stuttgart (dpa/lsw) Die Zuspitzung im Russland-Ukraine-Konflikt hat auch im Südwesten zu Besorgnis vor einer Eskalation der Lage geführt. Politiker im Land hoffen weiter auf eine friedliche Lösung. Die unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen eines möglichen Krieges dürften für Baden-Württemberg dagegen gering sein. Was der Konflikt für den Südwesten bedeutet.

"Auf angekündigten Teiltruppenrückzug hereingefallen"

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hofft trotz der Eskalation im Russland-Ukraine-Konflikt auf eine friedliche Lösung. "Wie alle Menschen betrachte ich die Entwicklungen mit großer Sorge", sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Er hoffe, dass es doch noch gelinge, den Krieg zu verhindern. Die Politik der Bundesregierung und der Europäischen Union habe seine volle Unterstützung. CDU-Wirtschaftspolitiker Christian von Stetten kritisierte in der "Heilbronner Stimme" (Mittwoch) das Vorgehen der Ampel-Koalition im Ukraine-Konflikt: "Die Bundesregierung ist leider auf Putins Finte und den angekündigten Teiltruppenrückzug hereingefallen", sagte der Hohenloher Bundestagsabgeordnete der Zeitung. "Andere Länderregierungen haben sich nicht so schnell blenden lassen und waren deshalb besser vorbereitet."

Sorge vor steigenden Energiepreisen

Sowohl Russland als auch die Ukraine spielen für die Wirtschaft im Südwesten eine eher untergeordnete Rolle. Bei den Exporten lag Russland 2021 mit einem Anteil von 1,7 Prozent aller Ausfuhren auf Platz 16. In die Ukraine gingen 0,3 Prozent aller ausgelieferten Waren. Bei den Einfuhren ist die Rolle der Länder mit 1,0 Prozent (Russland) und 0,1 Prozent (Ukraine) noch geringer. Ein Sprecher des Verbands Unternehmer Baden-Württemberg rechnete am Dienstag damit, dass die Auswirkungen des Konflikts gesamtwirtschaftlich überschaubar blieben. Man habe allerdings die Sorge, dass der Konflikt und mögliche Sanktionen die ohnehin schon sehr hohen Energiepreise weiter nach oben treiben und sowohl Unternehmen als auch Verbraucher zusätzlich belasten könnten, teilte der Sprecher in Stuttgart mit.

"Embargos treffen beide Seiten"

Das besorgte ebenfalls den Präsidenten des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK), Wolfgang Grenke. "Wir rechnen auch bei wichtigen Rohstoffen aus der Russischen Föderation und den Anrainern wie beispielsweise Aluminium, Titan, Zink oder Wolfram mit negativen Einflüssen auf die Lieferketten", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Unter den Unternehmen mit hohem Russland- oder Ukraine-Geschäftsanteil können natürlich einige durch die Krise erhebliche Nachteile erleiden", so Grenke. Embargos träfen beide Seiten von Geschäftsbeziehungen. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Firmen nach der Corona-Pandemie auch diese Krise meistern.

Entsendung russischer Soldaten in die Ostukraine

Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Montagabend die Unabhängigkeit der Separatistenregionen Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt. Der Kremlchef ordnete auch eine Entsendung russischer Soldaten in die Ostukraine an. Er plant damit bereits zum zweiten Mal nach 2014 einen Einmarsch in die Ukraine. Der Westen wirft ihm vor, damit gegen das Völkerrecht zu verstoßen.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

17 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.