"die aktiven" fordern Anpassung der Sanierungspläne/Harsche Worte von OB Wolff kritisiert
Sparpotential bei Brettener Bronnerbau-Sanierung am MGB?

Die Brettener "aktiven"-Fraktion (von links): Armin Schulz, Wolfgang Lübeck, Jörg Biermann und Arianne Maaß (Archivbild). | Foto: hk
  • Die Brettener "aktiven"-Fraktion (von links): Armin Schulz, Wolfgang Lübeck, Jörg Biermann und Arianne Maaß (Archivbild).
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Bretten (swiz) Mit harschen Worten hatte der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff in der vergangenen Sitzung des Gemeinderats Bretten den Vorschlag der Fraktion „die aktiven“ bedacht, die Sanierung des Bronnerbaus des Melanchthon-Gymnasiums Bretten (MGB) zu verschieben. Die Fraktion hätte sich unter anderem vorher besser informieren und nicht gleich die Presse einschalten sollen, hieß es unter anderem vom OB.

Zurechtweisung sorgte für viel Unmut bei "aktiven"

Die brüske Zurechtweisung hat bei den Räten der „aktiven“ für viel Unmut gesorgt. „Warum soll ich im Gemeinderat sitzen, wenn ich für derartige Vorschläge angegriffen werde“, klagt unter anderem „aktiven“-Sprecher Jörg Biermann. Und Kollege Wolfgang Lübeck ergänzt: „Über diese Reaktion habe ich mich schon sehr gewundert.“ Die Fraktion um Biermann, Lübeck, Armin Schulz und Ariane Maaß hält allerdings weiter an ihrem Vorschlag fest, bei der Generalsanierung des Bronnerbaus Geld einzusparen. Zum einen habe eine Rückfrage beim Regierungspräsidium Karlsruhe ergeben, dass die Sanierung des Baus bis 31. Dezember 2022 abzunehmen und bis Ende 2023 abzurechnen ist, damit die Stadt die Fördergelder des Landes in Höhe von 3,4 Millionen Euro für das inzwischen mit rund zehn Millionen Euro veranschlagte Projekt nicht verliert. Vielleicht, so Biermann, sei da ein bisschen Spielraum, um später mit dem Bau zu beginnen und damit die Baukosten für die Stadt aus dem Haushalt 2020 herauszuhalten. Zuletzt hatte die Verwaltung gemeinsam mit den Räten ein Einsparvolumen von rund 5,48 Millionen Euro für den aktuellen Etat beschlossen, um einem Nachtragshaushalt zu entgehen.

"Wir schaffen Werte für die Stadt"

Auf Rückfrage der Brettener Woche erteilt Wolff diesem Vorschlag jedoch eine Absage. „Wir haben da keinen Spielraum, um die Bautätigkeiten zu verschieben, im Gegenteil, wir müssen schon jetzt Gas geben, um den Termin Ende 2022 zu halten“, so Wolff. Daher wolle man zügig im Dezember dieses Jahres die Gewerke ausschreiben und vergeben, um dann auch mit der Generalsanierung beginnen zu können. „Zudem schaffen wir mit einer solchen Investition auch Werte für die Stadt.“ Und auch einem weiteren Vorschlag der „aktiven“ steht der OB kritisch gegenüber. Diese fordern im Gespräch mit der Brettener Woche zu prüfen, ob die Kosten für den Umbau der Aula in einen auch für die Öffentlichkeit nutzbaren Raum mit Sitzplätzen für 360 Besucher wirklich nötig sei. Die Frage nach der Notwendigkeit stelle sich auch für den Umbau der Kellerräume. Zudem könne man dort mit weniger Maßnahmen auch Zeit sparen, was vielleicht doch noch für eine Verschiebung sprechen könnte.

Vier- oder Fünf-Sterne-Sanierung?

„Es entstehen keine Mehrkosten, nur weil die Aula auch öffentlich zugänglich ist“, so Wolff gegenüber dieser Zeitung. Zudem gebe es keinen signifikanten Unterschied zwischen den Kosten und dem Aufwand für einen Neubau und einer Sanierung der bestehenden Aula. Das Gleiche gelte für die Kellerräume. „Wir werden an die gesamten Baupläne aber noch einmal streng rangehen, aber da gibt es nicht mehr viel Sparpotential“, so Wolff weiter. Man könne da nur noch „an Schräubchen drehen“.
Dabei wollen „die aktiven“ ihre Wünsche nach Einsparmaßnahmen nicht falsch verstanden wissen: „Es geht uns nicht darum, auf Kosten der Kinder zu sparen“, so Schulz. Selbstverständlich würden diese zum Beispiel eine EDV-Technik auf dem neuesten Stand benötigen. Man stelle die Sanierung auch nicht grundsätzlich in Frage, es gehe „nur darum, ob man eine Fünf-Sterne-Sanierung braucht, oder, ob nicht auch eine Vier-Sterne-Maßnahme ausreichend ist.“

Sporgassen-Verträge noch ohne Unterschrift

Neben der Sanierung des Bronnerbaus brennt den „aktiven“ aber noch ein weiteres Thema unter den Nägeln. „Wir werden sehr oft von den Bürgern angesprochen, wie eigentlich der Sachstand beim Thema „Gesundheitszentrum auf der Sporgasse“ ist. „Die Ärzte haben die fertigen Verträge zur Unterschrift vorliegen“, weiß OB Wolff dazu zu berichten. Zudem werde es von der Firma Weißenburger Ende der Woche eine Probebohrung auf dem Sporgassen-Parkplatz geben, um den Untergrund für die dort geplante Tiefgarage zu planen. Nachfragebedarf haben „die aktiven“ zudem beim Thema Beschallungsanlage und Videoübertragung in der Aussegnungshalle Bretten. Dort wünsche man sich, so Biermann, zusätzlich einen Monitor für den Außenbereich der Aussegnungshalle, auf den eine Kamera bei großen Beerdigungen das Geschehen nach draußen übertragen könne. Diese Technik könnte man auch über Spenden finanzieren, meinen "die aktiven".

Schrebergarten-Projekt läuft gut an

Ein Thema, das Wolfgang Lübeck besonders umtreibt, ist der Lkw-Verkehr in Bretten. Er fordert Kontrollen nach dem Vorbild Pfinztals. Dort hatte die Verkehrspolizeiinspektion Karlsruhe mit dem Polizeirevier Durlach an mehreren Terminen den Schwerlastverkehr kontrolliert. "Zudem wäre ein Fahrverbot für Lkw zwischen sieben und neun Uhr sowie 16 und 18 Uhr anzudenken", so Lübeck.
Gute Nachrichten vermelden die Räte dagegen von ihrem Schrebergarten-Vorhaben. Wie von der Brettener Woche berichtet, wollen „die aktiven“ sich dafür einsetzen, dass in der Kernstadt und den Stadtteilen mehr Kleingartenanlagen ausgewiesen werden. „Die Nachfrage dafür ist wirklich sehr groß und die Verwaltung sucht derzeit nach passenden Grundstücken“, sagt Sprecher Biermann. Bei der Suche sollen auch die Ortsvorsteher mit eingebunden werden. Geplant ist unter anderem, dass der Obst- und Gartenbauverein Bretten ein Grundstück mit einer Größe von einem Hektar von der Stadt anmietet und dann wiederum 200 Quadratmeter große Parzellen an die Bürger weitervermietet. swiz

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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