Infoabend am 18. November
Stadt Bretten stellt Biotopverbundplanung vor
Bretten (red) Die Biotopverbundplanung in Bretten schreitet voran. Das teilt die Stadt aktuell mit und lädt zu einem Infoabend am Montag, 18. November, um 18.30 Uhr im Ratssaal im Rathaus ein, bei dem der Zwischenstand der Planung vorgestellt wird.
Netzwerk verbundener Lebensräume
Baden-Württemberg zeichnet sich durch vielfältige Naturräume wie den Schwarzwald, die Rheinauen und die Schwäbische Alb aus, die wichtige Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten bieten. Ein Biotopverbund, also ein Netzwerk verbundener Lebensräume, ist entscheidend für den genetischen Austausch und das Überleben dieser Arten.
Hoher Verlust biologischer Vielfalt im Landkreis Karlsruhe
"Dennoch verzeichnet auch der Landkreis Karlsruhe weiterhin einen hohen Verlust an biologischer Vielfalt. Ursachen hierfür sind die Zerschneidung der Landschaft durch Verkehr und Siedlungen, intensive Landnutzung und der Klimawandel, der Lebensräume beeinflusst", erklärt die Stadt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, setze sich die Landesregierung für den Erhalt und Ausbau des Biotopverbundes ein.
Bretten wird mit 61.000 Euro gefördert
Bereits in seiner Sitzung am 27. Juli 2021 hat der Gemeinderat einstimmig den Grundsatzbeschluss zur Erstellung einer Biotopverbundplanung für die Gesamtgemarkung Bretten gefasst. Die Planungskosten für die Erstellung von Biotopverbundplänen wurden mit 90 Prozent über die Landschaftspflegerichtlinie gefördert. Da alle Förderkriterien erfüllt werden konnten, erhält die Stadt Bretten eine Zuwendung für die Erstellung der Biotopverbundplanung in Höhe von rund 61.000 Euro vom Landratsamt Karlsruhe. Die Planung liefert konkrete Maßnahme-Flächen zur Entwicklung des räumlich funktionalen Biotopverbunds.
Neue Verbundachsen herausgearbeitet
Im Rahmen von Vor-Ort-Begehungen und der sogenannten Kernflächenvalidierung konnte eine umfassende Darstellung der aktuellen Biotopverbundkulisse für das Jahr 2024 erstellt werden. Dadurch lassen sich nicht nur die derzeitigen Bedingungen dokumentieren, sondern auch Veränderungen im Vergleich zu 2020 sichtbar machen. Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung sind die neu herausgearbeiteten Verbundachsen zwischen bestehenden Kernflächen. Diese verbinden wichtige Naturräume und ermöglichen es, Lebensräume für verschiedene Tierarten besser zu vernetzen. In Fällen, in denen die Kernflächen zu weit auseinanderliegen, wurden Entwicklungsachsen festgelegt. Diese benötigen zusätzliche Trittsteine, um die Vernetzung zu gewährleisten.
Schwerpunktbereiche identifiziert
Bei der Planung von Maßnahmen liegt ein besonderer Fokus auf den identifizierten Schwerpunktbereichen. Diese umfassen verschiedene Lebensraumtypen – von trockenen und feuchten Gebieten bis hin zu Feldvogelhabitaten. Diese Gebiete wurden aufgrund ihres Potenzials zur Aufwertung und des gehäuften Vorkommens bestimmter Biotoptypen ausgewählt. Sie stellen entweder besonders erhaltenswerte Strukturen dar oder weisen Defizite auf, die durch gezielte Maßnahmen verbessert werden sollen.
Zielartenliste erstellt
Darüber hinaus wurde eine umfassende Zielartenliste erstellt. Diese enthält Tierarten, die aufgrund der vorhandenen Biotopstrukturen im Gebiet vorkommen könnten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf sogenannten Schirmarten. Diese Arten besitzen besonders anspruchsvolle Habitat-Präferenzen. Durch gezielte Maßnahmen zu ihrem Schutz sollen auch andere Arten mit ähnlichen Ansprüchen gefördert werden.
Planung befindet sich in finaler Phase
Die Maßnahmenplanung befindet sich derzeit in der finalen Phase. In enger Zusammenarbeit mit Gebietskennern, deren wertvolle Informationen in die Planung eingeflossen sind, wurden bereits wesentliche Maßnahmen entwickelt.
Information:
Im Rahmen eines Infoabends wird der Zwischenstand der Biotopverbundplanung mit Schwerpunktsetzungen und Maßnahmenbereichen vorgestellt. Zum Termin am Montag, 18. November, um 18.30 Uhr im Ratssaal lädt die Stadt alle Interessierten herzlich ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Amts für Bauen, Gebäudemanagement und Umwelt werden mit Unterstützung eines Fachplanungsbüros aus Heidelberg einen umfassenden Einblick in die bisherigen Fortschritte des Biotopverbundprojekts geben und aufzeigen, welche Maßnahmen zukünftig umgesetzt werden, um die Artenvielfalt in der Region zu sichern und zu fördern.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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