Kirchplatz der Stiftskirche
„Startschuss für Entsiegelung“

Foto: kn

Bretten (kn) Der Sommer des Jahres 2022 zeigt, dass auch die Stadt Bretten von den Auswirkungen des Klimawandels mit aller Härte getroffen wird - das teilt die Brettener Gemeinderatsfraktion Bündnis90/Die Grünen mit. Vor allem die Überhitzung des Stadtkerns sei für jedermann greifbar. So wäre beispielsweise das Sitzen auf dem Marktplatz an vielen Tagen auch um 22 Uhr noch vom aufgeheizten Pflasterboden beeinträchtigt gewesen. Aber auch in den übrigen Wohngebieten der Stadt sei die Aufheizung der unmittelbaren Wohnumgebung ein ernstes Problem. Wer offenen Auges durch die Wohngebiete geht, sehe, dass das Denken vieler Grundstücksbesitzer noch immer in die falsche Richtung geht: Großzügige Pflasterflächen entstehen – weit über den Stellplatzbedarf hinaus. Dies ganz abgesehen von den Schottergärten. „Städte sollen zu sogenannten Schwammstädten werden, das heißt die Freiflächen in der Stadt sollen möglichst viel Niederschlagswasser aufnehmen und später durch kühlende Verdunstung wieder abgeben können“, unterstreicht Fraktionsvorsitzender Otto Mansdörfer.

Früheren Baumbestand wiederherstellen

In den letzten Jahrzehnten seien vor allem im Kernbereich Brettens zahlreiche Flächen versiegelt worden – öffentliche wie private. Weitergehende Gedanken habe man sich dabei nicht gemacht. Es zeige sich in diesem Sommer in aller Deutlichkeit, dass die Lebensqualität in der Stadt auf Dauer nur zu halten ist, wenn Flächen in größerem Umfang entsiegelt werden, um wieder regulierend auf die Temperatur einwirken zu können. Die Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN hat deshalb den Antrag gestellt, den Kirchplatz der Stiftskirche umfassend zu entsiegeln, mit einem wassergebundenen Belag zu versehen und den früheren Baumbestand wiederherzustellen. Der Kirchplatz liegt in der Zuständigkeit der Stadt. Er war früher keineswegs versiegelt, sondern hatte einen wassergebundenen Belag. Vor allem standen dort sehr viel mehr Bäume (Linden) als heute. Das Foto von 1951 zeigt die Kombination von wassergebundenen Flächen, Pflasterwegen und -rinnen, dazwischen die Bäume. Dieser Zustand bestand bis in die 1960er-Jahre.

Nach Auffassung der Fraktion eignet sich der Kirchplatz als zentraler Platz in der Stadt besonders als Anschauungsobjekt. Es gehe vor allem darum, die Bevölkerung zur Entsiegelung auch privater Flächen zu ermuntern und „mitzunehmen“. Der Kirchplatz wäre eine Art „Preview“ für die Gartenschau 2031 und könne zeigen, dass man auf einer wassergebundene Fläche bei feuchter Witterung keineswegs im Morast watet. Das Foto entstand Ende November 1951.

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Kraichgau News aus Bretten

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