Nachruf auf Bernd Seeburger
Trauer um großen Unternehmer

Bernd Seeburger | Foto: Seeburger

Bretten (ger) Die Region trauert um einen großen Unternehmer: Am 20. März, nur wenige Tage vor seinem 73. Geburtstag, verstarb Bernd Seeburger, der Begründer der SEEBURGER AG. Am Rechberg in Bretten hat das global agierende IT-Unternehmen seine Zentrale, von der aus 25 Standorte in 15 Ländern mit über 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geleitet werden.

Ausbildung mit 14 Jahren begonnen

Bernd Seeburgers Lebenslauf ist von seiner Zielstrebigkeit und visionären Innovationsfreude geprägt. Er wuchs in Sulzfeld auf. 1965 begann er bei Blanco in Oberderdingen eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Da war er 14 Jahre alt und hatte gerade den Volksschulabschluss gemacht. Nach der Lehre legte er in Karlsruhe innerhalb eines Jahres die mittlere Reife ab, war danach wieder bei Blanco tätig und absolvierte schließlich ein BWL-Studium in Ludwigshafen, das er mit 21 Jahren abschloss.

Software für Datenübermittlung von Firma zu Firma entwickelt

Nach dem Wehrdienst und einem weiteren Jahr bei Blanco wechselte Bernd Seeburger zu Siemens in Karlsruhe und schließlich 1979 zur Firma Schenk in Maulbronn. Eigentlich für eine andere Tätigkeit eingestellt, übernahm er bei dem auf Alu-Guss spezialisierten Unternehmen die EDV-Abteilung. Schon früh war er auf diese neue Technik aufmerksam geworden und von ihrer Zukunftsträchtigkeit überzeugt. Das Programmieren brachte er sich selbst bei. Zusammen mit einem Techniker entwickelte er für die Automobilzulieferersparte von Schenk eine Software für die Datenübermittlung von Firma zu Firma. Das war die Geburtsstunde der Idee für sein eigenes Unternehmen, mit dem er sich 1986 selbstständig machte.

"Drucker war so groß wie eine Waschmaschine"

Seine Ehefrau erinnert sich noch gut an den Großrechner, der ins Untergeschoss ihres Wohnhauses einzog: „Allein der Drucker war so groß wie eine Waschmaschine.“ Die Firma expandierte, bezog größere Räumlichkeiten, zum Beispiel bei Neff oder in der ehemaligen Landesbußgeldstelle, heute Technisches Rathaus. Im Jahr 2000 entstand die Zentrale an der Edisonstraße, die 2021 um einen Erweiterungsbau ergänzt wurde.

Gründung einer Digitalwerkstatt für Kinder und Jugendliche

Anfang 2016 hatte sich Bernd Seeburger aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen, blieb der Firma aber immer eng verbunden. Die Führungsaufgaben hatte er nach und nach auf langjährige Mitarbeiter übertragen und auch damit Weitsicht bewiesen. Mit der Gründung des „tecspaze“ hat er sich im Sommer letzten Jahres einen lange gehegten Wunsch erfüllt: Die Digitalwerkstatt für Kinder und Jugendliche verbindet den sozialen, mit dem innovativen Gedanken und bietet mit ihrer erstklassigen Ausstattung die Möglichkeit, sich auf digitalen Feldern nach Lust und Laune auszuprobieren.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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