Leserbrief zum Artikel „Wohnquartier mit 82 Meter hohem Turm”
"Warten wir’s halt ab"

Leserbrief zum Artikel „Wohnquartier mit 82 Meter hohem Turm”.

Hurra! Endlich einmal ein großer Wurf für Bretten! Mit ebenso großen Zukunftsperspektiven! Eine 82 Meter hohe bewohnbare Beton-Visitenkarte an unserer Stadteinfahrt! Damit wäre Bretten für jeden auf der altehrwürdigen Handelsstraße Reisenden nicht mehr zu übersehen, und selbst bei sintflutartigem Regen mindestens an seinem westlichen Ortseingang absolut hochwassersicher - vielleicht könnte es dafür auch noch staatliche Zuschüsse regnen. Es böte sich außerdem auch noch als Attraktion für die Gartenschau an, nicht allein nur wegen der opulenten Dachbegrünung und seinen märchenhaften Wasserspielen. Es darf auch gerne an eine Sesselseilbahn von der Dachterrasse über die geplanten Grünzüge zum Stadtfriedhof gedacht werden.

Auch die Brettener Sportvereine wären sicher dankbar für die bisher ungeahnten Möglichkeiten zur Veranstaltung zum Beispiel von Treppenhaus-Supermarathonwettbewerben. Ganz abgesehen davon, dass auch die städtischen Abwasserbetriebe sich, selbst während der durch den Klimawandel zu erwartenden Dürreperioden, einer wirtschaftlichen Vollauslastung der Abwasser-Kanalisation erfreuen könnten. Selbst für den Brettener Innenstadt-Einzelhandel wären sicherlich 500 finanzstarke Personen als Kaufkraftzuwachs nicht zu verachten.

Und weshalb sollte Bretten so mir-nichts-dir-nichts hinter der etwa gleich alten Narrenstadt Rottweil zurückstehen? Die haben doch jetzt auch so einen neuzeitlichen Turm. Der ist zwar noch etwas größer als der bei uns geplante, bei uns in der Stadt stünden dafür dann aber deren drei. Jetzt aber Spaß beiseite: Aller guten Dinge sind Drei; hoffen wir wenigstens, falls dieses Projekt überhaupt wahr werden sollte, dass der Investor sich bei der Realisierung wenigstens annähernd an den vorgelegten Entwurf hält und nicht nach dem Motto "mit Speck fängt man Mäuse" im Wege seiner Kostenoptimierung das angebliche "Leuchtturmprojekt" bis auf seine Primfaktoren zusammenstreicht. Wir haben in Bretten nicht nur eine Investoren-Brache. Urbane Nachverdichtung und Wahrheit liegen da nicht allzu nah beieinander, und manches riecht eher nach Bretten 21+???. Da ist noch alles möglich. Gewiß ist nur, dass wir dann um ein stadtbildbestimmendes Objekt reicher sein werden. Ob im Guten oder im schlechten Sinn, wird sich noch weisen. Warten wir’s halt ab.

Friedrich Fischle
Bretten

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Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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