Weißhofer Straße: Beliebte Einkaufsmeile mit Vergangenheit und Zukunft
(ch) Zusammen mit der Melanchthonstraße bildet sie die kommerzielle Lebensader Brettens in west-östlicher Richtung und umgekehrt: Die Weißhofer Straße verband einst die Stadtsiedlung Brettheim mit dem abgegangen Weiler Weißhofen, der nur einen Kilometer östlich vor den Stadtmauern Brettens lag, so Brettens Stadtarchivar Alexander Kipphan. Im weiteren Verlauf schloss sie über Jahrhunderte an die Landesstraße ins benachbarte Ausland Württemberg an.
Die Zeiten haben sich geändert, die alten Grenzen zu den Nachbarn sind verschwunden ebenso wie die früheren Stadttore, das Gottesackertor auf der einen und das Weißhofer Tor auf der anderen Seite. Die Veränderung der Melanchthonstraße im Altstadtbereich von einer autogerechten Geschäftsstraße zur fußgängerfreundlichen Einkaufs- und Flaniermeile steht der Weißhofer Straße dort - mit einigen Jahrzehnten Verspätung und zeitgemäßen Abwandlungen – erst noch bevor. Doch bei allem in letzter Zeit beschleunigten strukturellen Wandel – die Prägung durch den Handel ist geblieben.
Wo Einkaufen Spaß macht
An die Stelle des nach 34 Jahren Geschäftstätigkeit 2009 wegen Insolvenz geschlossenen Kaufhauses Schneider trat, nachdem sich die Neubaupläne eines Projektentwicklers als unrealisierbar erwiesen hatten, ab 2014/2015 die im umgebauten Bestandsgebäude eröffnete Weißhofer Galerie mit attraktivem Branchenmix. Vom Beginn der Weißhofer Straße am Marktplatz über den „dauerprovisorischen“ Kreisel am Breitenbachweg bis fast hinauf zur Einmündung in die B35 nach Knittlingen findet man inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte und gewerbliche Dienstleister, gelegentlich auch Filialisten, die ein mannigfaltiges Einkaufserlebnis für alle Generationen und Ansprüche bieten. Engagiert und mit stets neuen Ideen sorgen die Händler dafür, dass der Einkauf Spaß macht. Dazwischen laden immer wieder unterschiedlichste gastronomische Betriebe zur Einkehr ein.
Eine Straße mit vielen, teils lebenswichtigen Funktionen
Aber das Anliegerspektrum dieser beliebten Einkaufsmeile und ihrer wichtigsten Seitengassen ist noch wesentlich vielfältiger: angefangen bei zwei Säulen der Schulstadt Bretten, der Hebel-Gemeinschaftsschule und dem Melanchthon-Gymnasium, ergänzt durch kleinere private Bildungseinrichtungen, über Behörden wie Polizeirevier und Agentur für Arbeit sowie in direkter Nachbarschaft auch DRK und Feuerwehr bis zu sozialen Institutionen wie dem Kaufhaus W54 und dem Brettener Tafelladen sowie privaten Pflege- und Gesundheitsdienstleistern. Sogar Kultur in Gestalt eines Verlags hat sich angesiedelt. Auch für verschiedene Verkehrsteilnehmer ist die Straße mit mehreren Auto- und einem Fahrraddienstleister, einer Stadtbahnhaltestelle und gut erreichbaren Parkplätzen bestens gerüstet. Und schließlich ist sie auch ein Ort zum innenstadtnahen Wohnen, wobei die eine oder andere schmucke Gründerzeit-Villa gerne als repräsentativer Firmensitz genutzt wird. Die Weißhofer Straße hat noch viel Potenzial und ihre dynamische Entwicklung verheißt auch für die Zukunft interessante Entdeckungen.
Fotos, wenn nicht anders ausgezeichnet: ch
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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