Erst Crash, dann Rechtsstreit
Unfälle passieren öfter als gedacht und landen häufig vor Gericht
(djd). Einmal die Rechts-vor-Links-Regel bei der Vorfahrt vergessen oder am Steuer geträumt: Im dichten Verkehr kann es schnell zu einem Crash oder einem "Stoßstangen-Knutscher" kommen. Verkehrsunfälle passieren tatsächlich öfter als vermutet: Fast jeder vierte Deutsche war einer YouGov-Umfrage im Auftrag von Roland Rechtsschutz zufolge in den letzten fünf Jahren mindestens einmal in einen Verkehrsunfall verwickelt - ob als Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer.
Männer häufiger als Frauen betroffen, Jüngere öfter als Ältere
Während 27 Prozent der Männer in diesem Zeitraum in einen Unfall verstrickt waren, beträgt die Quote bei den Frauen nur 20 Prozent. Zudem sind Jüngere häufiger betroffen als Ältere. Von den unter 35-Jährigen hatte rund ein Drittel mindestens einen Unfall im Straßenverkehr, bei den über 35-Jährigen war es nur gut jeder Fünfte. Oft sind es jedoch nicht Unfälle, die bei Verkehrsteilnehmern für Ärger sorgen, sondern die sogenannten kleinen Verkehrssünden. Jeder zweite Deutsche musste in den vergangenen fünf Jahren wegen eines Verkehrsdelikts ein Bußgeld zahlen - am häufigsten für Geschwindigkeitsüberschreitungen und fürs Falschparken. Männer nehmen es mit den Vorschriften weniger genau als Frauen und werden sowohl bei den Geschwindigkeitsübertretungen als auch beim Falschparken deutlich häufiger zur Kasse gebeten.
Rechtsansprüche müssen oft vor Gericht durchgesetzt werden
Verkehrsunfälle sind nicht nur ärgerlich und unter Umständen teuer, sondern können auch vor Gericht enden - das mussten 13 Prozent der Deutschen am eigenen Leib erfahren. Bei knapp der Hälfte aller Streitigkeiten ging es um die Schuldfrage, häufige Ärgernisse sind zudem die Höhe des Schadens und der Streit ums Schmerzensgeld. Personen mit einer Rechtsschutzversicherung gewinnen ihre Streitigkeiten in zwei Dritteln der Fälle, im Durchschnitt aller Befragten sind es nur 61 Prozent. "Viele Betroffene versuchen gar nicht erst, ihre Rechte vor Gericht durchzusetzen", so Roland-Partneranwalt Andreas Conzelmann von der Wiesbadener Kanzlei Buschlinger, Claus & Partner. Unfallopfer sähen trotz sehr guter Erfolgschancen von einer rechtlichen Auseinandersetzung ab, weil sie sich vor den Anwalts- und Gerichtskosten fürchteten. Eine Rechtsschutzversicherung könne dabei helfen, die eigenen Rechtsansprüche durchzusetzen: "Mehr als zwei Drittel der Deutschen besitzen keinen Verkehrsrechtsschutz und verzichten damit auf die Möglichkeit, risikofrei gegen unberechtigte Bußgeldbescheide vorzugehen, nach einem Verkehrsunfall Schadenersatzansprüche geltend zu machen oder sich nach einer fehlerhaften Fahrzeugreparatur mit der Werkstatt auseinanderzusetzen."
Autor:Kraichgau News Ratgeber aus Bretten |
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