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Bei Pflegebegutachtung Betroffene oft unsicher
Hilfsbedürfnis auf dem Prüfstand

Normalerweise kommt der Pflegegutachter ins Haus, Wegen Corona erfolgt die Begutachtung zurzeit meist telefonisch – oder nach strengen Hygienevorschriften. Foto: djd/compass private pflegeberatung/mattphoto
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  • Normalerweise kommt der Pflegegutachter ins Haus, Wegen Corona erfolgt die Begutachtung zurzeit meist telefonisch – oder nach strengen Hygienevorschriften. Foto: djd/compass private pflegeberatung/mattphoto
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(djd). Wer nicht mehr für sich selbst sorgen kann, hat Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung. Doch zuvor muss erst das Ausmaß der Pflegebedürftigkeit festgestellt werden. Das geschieht bei der Pflegebegutachtung. Normalerweise kommt dafür ein Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) oder, bei Privatversicherten, der Firma Mediproof ins Haus. Doch aufgrund der Corona-Pandemie werden Termine zurzeit oft auch telefonisch durchgeführt. Die Gutachter bewerten die Pflegebedürftigkeit anhand von sechs Modulen: Mobilität, kognitive und kommunikative Fähigkeiten, Motorik und Psyche, Selbstversorgung, Bewältigung von krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen, Alltagsleben und soziale Kontakte. Am Ende steht eine Punktzahl, die über den Pflegegrad entscheidet.

Ängste und Schamgefühle

Gutachten, Bewertung, Punktzahl – diese Wörter stehen auch für das, was den Termin für viele Antragsteller schwierig macht. „Schließlich kommt hier ein völlig fremder Mensch, der meine Fähigkeiten bewertet“, verdeutlicht Frank Herold von der compass private pflegeberatung. „Das fördert Ängste und führt auch zu Schamgefühlen. Über die eigene Inkontinenz zu berichten oder über die Probleme, alleine eine Konservendose zu öffnen, ist schwer für die Menschen.“ Gerade wenn Betroffene der Begutachtungssituation alleine gegenüberstehen, ist häufig die Nervosität groß. Oft versuchen sie dann, sich von ihrer besten Seite zu zeigen, mobilisieren alle Kraftreserven und verschweigen Probleme. „Dann kommt der Gutachter manchmal zu einer Entscheidung, die die Angehörigen nicht nachvollziehen können. Deshalb gilt es, einen möglichst objektiven Eindruck von den Gegebenheiten zu vermitteln“, so Herold. Um dabei zu unterstützen, ist es wichtig, dass möglichst immer die Pflegepersonen beim Termin anwesend sind.

Beratung und Vorbereitung

Eine gute Vorbereitung kann zusätzlich helfen, dem Gutachtertermin gelassener entgegenzusehen. Kostenlose Pflegeberatung gibt es bei compass unter der Rufnummer 0800-101-8800. Unter www.pflegeberatung.de stehen außerdem ein Pflegeprotokoll zum Ausfüllen sowie Broschüren zum Thema Begutachtung zum Download bereit. Einen Notizblock mit wichtigen Fragen, alle ärztlichen Befunde sowie die benötigten Medikamente mit Dosierungsanweisungen sollten ebenfalls bereitstehen. Ist schon ein Pflegedienst involviert, muss die Pflegedokumentation vorliegen. So wird die Begutachtung einfacher und man bekommt die Unterstützung, die man braucht.

Autor:

Kraichgau News Ratgeber aus Bretten

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