500 Jahre Reformation: Daten und Fakten zur Reformation in Wittenberg und Bretten
Wie hängen die Ereignisse in Wittenberg und anderen Orten in Deutschland mit Bretten zusammen? Wir haben einige markante Daten und Fakten zur Reformation in Wittenberg und Bretten zusammengetragen.
31. Oktober 1517: Der 34-jährige Theologieprofessor Martin Luther veröffentlicht seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel. Er fordert eine „Reformatio“, eine Rückkehr zur Bibel und zu den christlichen Werten – und eine Abkehr vom Papst und der Amtskirche.
1518: Der 21-jährige Universitätslehrer Philipp Melanchthon wird als Griechischprofessor an die Universität Wittenberg berufen; die Freundschaft mit Luther beginnt.
1518: Luthers Disputation in Heidelberg.
Juni 1520: Papst Leo X. droht Luther mit dem Kirchenbann.
1521: Melanchthon schreibt die erste evangelische Glaubenslehre „Loci communes“; Kaiser Karl V. verhängt auf dem Wormser Reichstag mit dem „Wormser Edikt“ die "Reichsacht" über Luther und verbietet Lektüre und Verbreitung seiner Schriften.
1521: Der sächsische Kurfürst Friedrich lässt Luther zu seinem Schutz auf die Wartburg bei Eisenach entführen. Dort beginnt Luther mit der Übersetzung der lateinischen Bibel ins Deutsche.
1521/ 1522: Erste reformatorische Prediger erscheinen im Kraichgau.
1525: Die auch von der Bibellektüre inspirierten Bauernaufstände werden von Martin Luther verurteilt und von den Fürsten niedergeschlagen.
Ab 1524/25: Wichtige Impulse Melanchthons für Aufbau und Organisation des Schulwesens – Melanchthon Lehrer Deutschlands.
1529: 2. Speyrer Reichstag: Reformatorische Fürsten protestieren gegen die Aufrechterhaltung des „Wormser Edikts“ und geben damit dem Protestantismus seinen Namen. Edikt gegen die Täufer.
1530: Auf dem Augsburger Reichstag übergeben die protestantischen Stände die von Melanchthon verfasste Bekenntnisschrift „Confessio Augustana“.
1531: Als Reaktion auf die vom Kaiser verweigerte Anerkennung gründen die protestantischen Reichsfürsten ein Verteidigungsbündnis, den Schmalkaldischen Bund.
1535: Verhaftung des Brettener Täufers Wolf Kürschner bei Sternenfels.
1541: Auf Drängen von Georg Schwartzerdt, dem Brettener Schultheiß und Bruder Melanchthons, feiert Pfarrer Adam Bartholomäus in Bretten ein evangelisches Abendmahl.
Ab 1544 wirkt in Bretten mit Johann Eisenmenger ein lutherischer Pfarrer.
18. Februar 1546: Luther stirbt; Krieg zwischen dem Kaiser und protestantischen Landesfürsten; Familie Melanchthon muss für einige Monate aus Wittenberg fliehen.
Ab 1548: Kritik lutherischer Theologen an Melanchthons vermittelnder Haltung im Streit um das kaiserliche "Interim", eine Übergangsverordnung bis zur geplanten Wiedereingliederung der Protestanten in die Katholische Kirche.
1555: „Augsburger Religionsfrieden“ legt die politische und religiöse Gleichwertigkeit der katholischen und evangelischen Kirche im Reich fest.
1556: Offizielle Einführung der Reformation in der Kurpfalz – und damit auch in Bretten - durch Kurfürst Ottheinrich.
19. April 1560: Melanchthon stirbt und wird in der Wittenberger Schlosskirche neben Luther begraben.
Quellen: www.historicum.net; www.bpb.de; www.navigator-allgemeinwissen.de; Stefan Rhein: Philipp Melanchthon, 1997; Dr. Martin Schneider, Bretten.
Weiterführende Literatur: Georg Urban, Aufsatz zur Einführung der Reformation in Bretten in: Brettener Jahrbuch 1960
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Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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