"Ausbildungs-Pate" Wolfgang Pelzer steht Jugendlichen auf ihrem Weg in den Beruf zur Seite
Von den Schülerinnen, die an unserem Workshop teilgenommen haben, erfuhren wir, dass sie sich nicht gut genug auf das Schreiben von Bewerbungen und auf Bewerbungsgespräche vorbereitet fühlen. Zwar gebe es Bemühungen von Seiten der Schulen, aber die Schülerinnen wünschen sich mehr. Zum Glück gibt es auch außerhalb der Schule zahlreiche Anlaufstellen für Schülerinnen und Schüler, die Hilfe bei der Bewerbung suchen.
_Helfen und Unterstützen
Wolfgang Pelzer ist Bewerbungscoach beim Caritasverband Bruchsal e.V. Er hilft jungen Menschen bis 27 bei der Job- und Ausbildungssuche nach dem Motto „Helfen und Unterstützen“. Vor allem schwierigen Fällen konnte er in der Vergangenheit schon erfolgreich helfen. „Man muss als Pate Einfühlungsvermögen, Ausdauer und Geduld mitbringen“, verrät der engagierte Pensionär, der selbst in führenden Positionen im Einzelhandel gearbeitet hat. Sein Angebot richtet sich an alle, aber er hat zu seinem Hauptziel erklärt, vor allem schwache Schüler auf den Weg zu bringen. Patenkinder hat er von Bretten bis Sulzfeld und von Bruchsal bis Graben/Neudorf. Er steht den Jugendlichen als Ansprechpartner sogar noch nach erfolgreicher Vermittlung während der Ausbildung zur Seite.
_Mit den Augen stehlen
Von dieser breiten Erfahrung profitieren seine Schützlinge. „Ich öffne den jungen Leuten die Tür zu einem Vorstellungsgespräch“, erklärt der Pate die Vorteile einer guten Zusammenarbeit. „Ich stehe mit meinem Namen aber nur ein, wenn ich ein gutes Gefühl habe“. Außerdem hält der Coach Praktika für unabdingbar, um herauszufinden, was man kann und für was man sich interessiert oder ob einem der zukünftige Arbeitgeber zusagt. „Man muss mit den Augen stehlen“, empfiehlt er. Außerdem weiß er genau, wie die perfekte Bewerbung aussieht und gibt wichtige Tipps. So sollte man Fachbegriffe, die man gelernt hat, auch im Anschreiben verwenden. Floskeln sollte man vermeiden. Wichtig ist, dass man die Attribute, die man sich selbst zuschreibt, zum Beispiel Teamfähigkeit, auch begründen kann. „Bewerbung bedeutet: Werbung für sich selbst machen“, sagt Pelzer.
_Sich selbst gut verkaufen
Das gilt natürlich auch im Bewerbungsgespräch. „Nervosität bei einem Bewerbungsgespräch ist etwas ganz Normales. Man sollte einfach man selbst sein“, erklärt der Pate, der diese Situation mit seinen Schützlingen intensiv übt. Man sollte ehrlich sein, aber auch darauf achten, wie man sich verkauft. Wenn es zum Beispiel ein privates Problem gab, aufgrund dessen die Noten schlechter wurden, sollte man dies ruhig zugeben, aber auch betonen, dass man daran arbeitet, sich zu verbessern. (wh)
Über Wolfgang Pelzer
Der Caritas-Pate hilft ehrenamtlich Jugendlichen, eine Ausbildungsstelle zu finden. Der Ruheständler hat viel Erfahrung rund um das Thema Bewerbung, da er in leitender Position im Einzelhandel gearbeitet hat und so Erwartungen und Anforderungen von Arbeitgebern aus erster Hand kennt. Außerdem ist er Prüfer bei der IHK gewesen. Auf der Homepage der Caritas gibt es mehr Informationen zu der Arbeit der Caritas. Neue Paten werden gesucht.
Autor:Wiebke Hagemann aus Bretten |
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