Die Monstranzbohne
Eine christliche Legende

Hinweis: Im Internet findest du bessere und schärfere Bilder der Monstranzbohne.  | Foto: -roal-©
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Bretten-Bauerbach. -roal- Unlängst, am Fronleichnamstag, zogen Katholiken in feierlichen Prozessionen durch die Straßen. Sie bekannten sich dadurch sichtbar zu ihrem Glauben, in der Überzeugung, dass Gott sie auf ihrem Weg auf dieser Welt begleitet, und baten um seinen Segen.  Bei der Prozession wird die Hostie, eine geweihte Oblate, in einer Monstranz, einem kostbaren Schaugefäß, durch die Straßen getragen. Und um die Monstranz dreht sich die Legende der Bohne.

Die Monstranzbohne

Die Stangenbohne wurde früher in vielen Klöstern angebaut, vor allem wegen ihrer geheimnisvollen Zeichnung, die an eine Monstranz erinnert. Bei manchen Sorten sind außerdem Flügel zu erkennen, so dass die Bohne auch „Engelsbohne“ genannt wird.

Die Legende

Entstanden sein soll sie aus einem Akt der Verzweiflung. Um eine Monstranz im Dreißigjährigen Krieg vor Plünderern zu retten, hat ein Pfarrer das kostbare Gefäß auf einem Feld vergraben. Damit er sich die Stelle merken konnte, gab er ein paar Bohnen mit ins Grabloch. Der Pfarrer hat die Stelle nie wieder aufgesucht. Er starb in den Kriegswirren und mit ihm jeder, der etwas von der Monstranz und ihrem geheimen Versteck wusste. Die Bohnen jedoch wuchsen heran, trugen Früchte.
Seltsame Früchte: Um den Nabel der weißen Bohne ranken sich dunkelrote Flecken, die bei genauerer Betrachtung das Bild einer Monstranz ergeben. Aus Neugierde begannen die Überlebenden zu graben und fanden schließlich das goldene Gerät wieder, in dem an Fronleichnam die Hostien für alle gut sichtbar durch die Straßen getragen wird. Die Bohne aber hat bis heute ihr Mal behalten. Und damit auch ihren Namen: Monstranzbohne (lat. Phaseolus vulgaris var. vulgaris)

Bauerbach und die Monstranzbohne

Josefa Schmeißer, aus einer alten Mesnerfamilie der Pfarrei St. Martin in Kraichtal-Landshausen   stammend und später als Josefa Göpferich Mesnerin in St. Peter Bauerbach, hat von der Legende erzählt und Anna-Elisabeth Albert-Berg, ebenfalls aus Landshausen stammend und heute in St. Peter aktiv, einige Bohnen geschenkt. Die Bohnen wurden gepflanzt, gediehen und trugen seitdem Früchte. Carola Dickemann, ebenfalls eine aktive Kleingärtnerin, hat sie weiter vermehrt und auch verteilt.

Stimmt die Legende der Monstranzbohne oder stimmt sie nicht?

Sagen haben keinen religiösen Inhalt, Legenden hingegen schon, kann man nachlesen. Legenden beziehen sich meist auf eine historisches Ereignis, so wie hier auf die vergrabene Monstranz im  Dreißigjährigen Krieg. Sei's drum. Bohnen mit der Zeichnung einer Monstranz gibt es jedenfalls, wie das Bild beweist.

Autor:

Kirche St. Peter Bauerbach aus Bretten

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