Diskussion um Familienzentrum vom FAM
Familienzentrum sucht neue Unterkunft

Das Familienzentrum ist in der alten Grundschule in Gölshausen untergebracht. Das Gebäude ist deutlich in die Jahre gekommen.  | Foto: ger
  • Das Familienzentrum ist in der alten Grundschule in Gölshausen untergebracht. Das Gebäude ist deutlich in die Jahre gekommen.
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Bretten (kn/ger) Der Verein „FAM Kita und Familienzentrum“ bietet dauerhaft vielfältige Unterstützung, auch für Flüchtlinge. Das teilt der Verein anlässlich des Krieges in der Ukraine mit. „Wir sind entsetzt über die Vorfälle in der Ukraine und wollen unser Möglichstes tun, den Menschen zu helfen“, so die Vereinsvorsitzende Ulrike Stromberger. Die niederschwelligen Angeboten wie die Rucksacksprachkurse (Alltagsdeutsch mit Kinderbetreuung), das Baby-Café, die Stillgruppe, Eltern-Kind-Treffs, Krabbelgruppen, das Zirkus- und Theaterprojekt, die Nachhilfe für Schulkinder, Bastelnachmittage und mehr stünden selbstverständlich auch Flüchtlingen offen. Außerdem weist Stromberger darauf hin, dass FAM der Stadt Bretten bereits signalisiert habe, Flüchtlingskinder in seiner Kindertagesstätte in Diedelsheim aufzunehmen, vorausgesetzt, der Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) stimme zu.

Räumlichkeiten sind abgelegen und baufällig

Seit dreißig Jahren passe sich FAM den Bedürfnissen der Menschen in Bretten und dem Landkreis Karlsruhe erfolgreich an, so Stromberger. Durch das reichhaltige Angebot und mit spezifischen Projekten biete der Verein gute Möglichkeiten für Austausch, Integration, Traumaverarbeitung und soziales Miteinander, begleitet und betreut von rund 20 ehrenamtlichen Helfern sowie qualifizierten, pädagogischen und medizinischen Fachkräften. Viel mehr Angebote wären allerdings möglich, wenn das Familienzentrum nicht "in abgelegenen, baufälligen Räumlichkeiten der alten Grundschule Gölshausen untergebracht wäre", so Stromberger. Laut der Vorsitzenden habe man mit Schimmel zu kämpfen und die alten Stromheizungen wirkten sich negativ auf das Raumklima aus. Für Familien, die kein Auto besitzen würden, stelle die abgelegene Lage eine große Hürde dar. Der Stadtbahnanschluss in der Nähe sei zudem nicht barrierefrei und damit für Familien mit Kinderwagen schwer zu erreichen. Ein zentraler Standort wäre für das Familienzentrum notwendig, ist sich Stromberger sicher. Von der Stadt Bretten sei man in dieser Hinsicht "desillusioniert". Sie stelle zwar das Gebäude mietfrei zur Verfügung und übernähme die hohen Heizkosten, aber der Zustand der Räumlichkeiten sei alles andere als repräsentativ. Man habe nun jahrelang gehofft, mit dem Umzug aufs Mellert-Fibron-Areal, eine Kita und ein Familienzentrum in zentraler Lage zu bekommen. Aber erst sei das Familienzentrum zugunsten einer weiteren Kindergartengruppe gecancelt, dann die Trägerschaft des Kindergartens von der Stadt selbst übernommen worden (wir berichteten mehrfach). 

Stadt widerspricht

Im Gespräch mit der Brettener Woche widerspricht der Brettener Bürgermeister Michael Nöltner den Vorwürfen. "Wir haben immer klargemacht, dass die Übernahme der Trägerschaft unabhängig vom Fortbestand des Familienzentrums ist. Dies kann auch weiterhin von FAM betrieben werden." Und auch im Hinblick auf die Räumlichkeiten signalisiert Nöltner Verbesserungen. "Wir suchen bereits nach Alternativen und eventuell gibt es auch schon eine Lösung, die zentrumsnah und geeignet ist." Dennoch bittet der FAM zum wiederholten Mal um Unterstützung, auch unabhängig von der Stadt Bretten: „Jede Kommune, Firma oder Privatperson, die es mit neuen, zentralen Räumlichkeiten ermöglicht, die unerlässliche Arbeit des FAM effizienter zu gestalten, kann ein Statement und beispielhaftes Signal setzen.“

Mehr zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite FAM Bretten.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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