Kinderecke: Klatschmohn, Blume des Jahres 2017

Die Loki-Schmidt-Stiftung, eine Vereinigung zum Schutz gefährdeter Pflanzen, hat den Klatschmohn zur Blume des Jahres ernannt. Damit soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Vielfalt unserer heimischen Pflanzenwelt in Gefahr ist.

Bis vor wenigen Jahren blühten die großen, zarten, roten Blüten vor allem auf Äckern zwischen Getreidehalmen. Durch den verstärkten Einsatz von Spritzmitteln und Technik in der Landwirtschaft sieht man Klatschmohn heute eher an Straßenböschungen als auf Feldern. Aber auch auf Schuttplätzen und Brachen (so nennt man Flächen, auf denen nichts angebaut wird) wächst er gerne. Man nennt ihn daher eine Pionierpflanze, denn wie ein Entdecker geht er gerne in Gebiete, auf denen es bisher nicht viele Pflanzen gibt. Richtig gefährdet ist er daher zum Glück noch nicht.

Mohnsamen zum Essen stammen vom Schlafmohn

Klatschmohn ist giftig, vor allem der Milchsaft, der austritt, wenn man ihn pflückt. Wenn Pferde oder Kühe zu viel davon fressen, geht es ihnen schlecht. Woher kommen dann aber die schwarzen Körnchen, die wir so gerne auf dem Mohnweck, im Mohnzopf oder Mohnkuchen essen? Der stammt vom Schlafmohn, der deutlich größere Blüten und dickere Stängel als der Klatschmohn hat. Während Klatschmohn in Europa, Asien und Nordafrika nahezu überall vorkommt, wächst Schlafmohn vor allem in Zentralasien und am Mittelmeer. Die Körnchen sind die Samen, die aus der unglaublich hübsch geformten Kapsel fallen, wenn sie reif sind. Übrigens hat ein österreichischer Biologe vor etwa hundert Jahren einen Salzstreuer entwickelt, bei dem er sich von einer Mohnkapsel hat inspirieren lassen. Aus dem Saft des Schlafmohns wird Opium hergestellt, das als Schlaf- und Betäubungsmittel, aber auch als Droge eingesetzt wurde und wird.

Klatscht der Klatschmohn?

In Nordafrika werden bis heute aus den Blütenblättern des Klatschmohns Schminke hergestellt. Für die Vase sind die tollen Blüten leider nicht gut geeignet, da sie bald abfallen (auch draußen blühen sie nur zwei oder drei Tage). Was ich sehr faszinierend finde, ist, wie die Blütenblätter in die grünen Kelchblätter eingehüllt sind. Wenn ihr ein Knospe pflückt und die beiden grünen Kelchblätter entfernt, könnt ihr vorsichtig die Blüte entfalten. Übrigens soll der Klatschmohn seinen Namen daher haben, dass die Blütenblätter bei Regen oder Wind aneinanderklatschen. Ich habe allerdings noch kein Geräusch von den zarten Blumen ausgehen hören. Vielleicht ist damit gemeint, dass sie aneinanderkleben, wenn sie nass werden? (ger)

Alle Kinderecken finden Sie auf der Themenseite Kinderecke

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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