Schulleiterin begeistert von Engagement der Schüler und Lehrer
Lernbrücke an Pestalozzi-Schule in Bretten ein voller Erfolg
Bretten (kn) Corona hat vieles auf den Kopf gestellt. Nicht nur die Wirtschaft ist stark ins Straucheln geraten, sondern auch einige Schüler, die durch die wochenlangen Schulschließungen Unterrichtsstoff verpasst haben. Für diese hatte das Kultusministerium Baden-Württemberg sogenannte "Lernbrücken" beschlossen. Mit diesen wurden Schülern, die leistungsschwächer sind und durch den Fernunterricht Stoff verpasst haben, kostenlose Nachhilfestunden in den letzten beiden Wochen der Sommerferien angeboten. Ein großer Erfolg waren diese Lernbrücken an der Pestalozzi-Schule, dem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) in Bretten. Dort nahmen seit 31. August 38 Kinder am Programm teil, dies entspricht etwa 45 Prozent der Schülerschaft. Unterrichtet wurden die Kinder von sechs Lehrerinnen.
Schulleiterin vom Angebot der Lernbrücke überzeugt
Schulleiterin Monika Czolk war nach eigenen Angaben von Anfang an vom Angebot der Lernbrücke überzeugt und sieht vor allem in der individuellen Förderung der einzelnen Schüler einen großen Vorteil: "Dies entspricht genau dem Konzept des SBBZ Lernen. Vorhandenes Wissen kann weiter gefestigt und schulische Inhalte verstärkt geübt werden. Vor allem für Schüler des SBBZ Lernen ist es wichtig, nach der Zeit der coronabedingten Schulschließung Unterrichtsinhalte aufzuarbeiten und zu wiederholen, da sie meist nicht so sehr vom Fernlernunterricht profitiert haben." Stolz ist Czolk auch auf das Engagement ihrer Lehrerschaft. „Unsere Kollegen haben sich sofort bereit erklärt, zwei Wochen vor Ende der Sommerferien den Unterricht an der Schule wiederaufzunehmen. Es hatten sich sogar so viele Kollegen freiwillig gemeldet, dass wir einem Kollegen wieder absagen mussten.“ Bedanken will sich Czolk auch bei der Stadt Bretten als Schulträger, von der ein kostenloser Bustransport ermöglicht und die tägliche Reinigung der Klassenräume organisiert wurde.
Entspannte Lehrer und Kinder
Und auch die Kinder äußerten sich durchweg positiv über die Lernbrücke und sahen die gewonnene Lernzeit einstimmig nicht als Verkürzung ihrer Ferien. Ein Mädchen aus der Klasse 5/6 berichtete, dass die Atmosphäre beim Lernen in der Kleingruppe viel ruhiger sei und sie in dieser Zeit schon viele Fortschritte, vor allem in Mathematik machen konnte. In der Hauptstufe wurde zu Beginn der Lernbrücke mit den Schülern gemeinsam festgelegt, in welchen Bereichen sie aus ihrer eigenen Sicht zusätzliche Übung benötigen. Auch die Lehrkräfte wirkten in der Lernbrücke entspannt, sie hätten Zeit für die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes und müssten nicht so viel von einem Kind zum anderen „rennen“, wie ein Junge aus Klasse neun beobachtet hatte. Lehrerin Saskia Hecker zeigt sich indes positiv überrascht von der Motivation und Konzentration der Schüler in der Lernbrücke. Ihre Neuntklässler hatten sich alle freiwillig für das Angebot entschieden.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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