Serie des NABU Bretten zu Naturthemen
Naturmomente: Fledermäuse

Ein graues Langohr. | Foto: Bosch/NABU

Bretten/Region (sb) In einer Artikelserie will der NABU Bretten auf die Vielfalt der Natur und ihrer Lebewesen eingehen und den Leserinnen und Lesern der Brettener Woche/kraichgau.news näherbringen. Als Autor hat der NABU Stefan Bosch gewinnen können. Er ist einer der bekanntesten Arten- und Vogelexperten des NABU, der für seine Verdienste schon die höchste Auszeichnung des Naturschutzbundes, die Lina-Hähnle-Medaille, erhalten hat.

Fledermäuse, die Schönen der Nacht

Wenn wir zu Bett gehen, werden sie aktiv: Fledermäuse, die Schönen der Nacht. Lautlos fliegen sie gewandt in Wäldern, an Gewässern, auf Obstwiesen. Viele Arten sind echte Städter und flattern durch Anlagen, Kleingärten und Friedhöfe. Ab der Dämmerung sind sie mit Ultraschallpeilung auf Insektenjagd, den Tag verschlafen sie je nach Art in Baumhöhlen, Mauerspalten oder auf geräumigen Dachböden und in Kirchtürmen. Da Fledermäuse im Jahreslauf verschiedene Quartiere und abwechslungsreiche Landschaften benötigen, in denen sie jagen und leben können, sind sie durch Nahrungsmangel, Gifte, Lebensraum- und Quartierverluste sowie Lichtverschmutzung gefährdet und deshalb geschützt.

Keine Blutsauger, sondern Insektenfresser

Typische Gebäudefledermäuse sind Mausohr, Zwerg-, Breitflügel- und Zweifarbfledermaus. In Wäldern leben Braunes Langohr, Abendsegler und Wasserfledermaus. Beide Gruppen sind darauf angewiesen, dass wir ihnen Bäume mit Höhlen stehen lassen und Quartiere in Gebäuden tolerieren, Einflüge ermöglichen und sie nicht wegsanieren. Jetzt im Hochsommer ziehen dutzende, manchmal hunderte Weibchen in solchen ungestörten Quartieren ihre Jungen groß. Außerdem profitieren Fledermäuse von artenreichen Gärten mit nachtblühenden Stauden. Alle 25 in Deutschland vorkommenden Arten sind keine gefährlichen Blutsauger, sondern harmlose, nützliche Insektenfresser. Mücken, Schnaken, Fliegen, Falter, Käfer und Spinnen stehen auf ihrem Speiseplan. Bis zu 4.000 Mücken vertilgt eine Fledermaus pro Nacht.

Die "Bat Night" des NABU

Im August und September kann es vorkommen, dass vor allem junge Zwergfledermäuse versehentlich in Wohnungen einfliegen und sich tagsüber in Gardinen oder hinter Bildern verstecken. Das ist kein Grund zu Panik! Entdeckt man eine verflogene Fledermaus, sollte man sie nicht anfassen, aber abends die Fenster weit öffnen, um ihr den Ausflug zu ermöglichen. Wer die Flugkünstler der Nacht live erleben und mehr über sie erfahren möchte, kann an einer Veranstaltung zur Internationalen Fledermausnacht „Bat Night“ am 27. und 28. August teilnehmen (www.nabu.de/termine). (Dr. Stefan Bosch, NABU)

Weitere Folgen der Reihe Naturmomente finden Sie auf unserer Themenseite.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

17 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.