Schulsachenaktion startet: Ab 16. Juli können Spender aktiv werden

Für viele einkommensschwachen Familien gerät die Ausstattung der Kinder für das neue Schuljahr alljährlich zur Zitterpartie. Um die Folgen für die Kinder und ihre Eltern zu mildern, bitten die Brettener Woche und das Diakonische Werk Bretten ab 16. Juli wieder um Spenden der Leserinnen und Leser.

BRETTEN (ch) Der Count-down läuft: nur noch gut zwei Monate bis zum Beginn des neuen Schuljahres. Höchste Zeit für Familien mit schulpflichtigen Kindern, sich um die schulische Ausstattung ihres Nachwuchses zu kümmern. In vielen Familien eine Routineaufgabe, in manchen jedoch eine Zitterpartie. Auch wenn es im ersten Moment unglaublich klingt: Beispiele aus nächster Nachbarschaft kennen die Berater beim Diakonischen Werk zur Genüge.

Mutter alleinerziehend und krank

Auch die Geschichte von Jonas (Name von der Redaktion geändert) gehört dazu. Der Zwölfjährige lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter in einem Brettener Ortsteil und besucht eine weiterführende Schule in der Kernstadt. Jonas´ Mutter kann krankheitsbedingt nur einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen, sein Vater sieht sich außer Stande, seinen Unterhaltsverpflichtungen nachzukommen. Mit staatlicher Unterstützung kommt die kleine Familie gerade so über die Runden. Erst kürzlich mussten Mutter und Sohn umziehen, weil ihnen wegen Eigenbedarfs gekündigt worden war. Der Umzug hat die wenigen Ersparnisse der Mutter vollends aufgebraucht.

Kinder erfinden Notlügen

Von Jonas´ Wunsch nach einem neuen jugendlichen Schulrucksack anstelle des bisherigen „Grundschulranzens“ fühlt sich seine Mutter überfordert. Ganz zu schweigen von den neuen Turnschuhen für den Schulsport, die Jonas auch noch bräuchte, weil er zurzeit aus allem herauswächst. „Die Ausstattung der Kinder ist für viele einkommensschwache Familien eine besondere Herausforderung“, sagt Achim Lechner, Dienststellenleiter des Diakonischen Werks in Bretten. „Soziale Leistungen decken gerade mal den Bedarf für das Allernötigste.“ Viele „scheinbar normale, alltägliche Dinge“ für die Teilhabe in Schule, Vereinen oder Freundeskreis blieben außen vor. Die Folgen für die betroffenen Kinder sind laut Lechner gravierend: Unsicherheit, sozialer Rückzug, Ausgrenzung, Scham und Notlügen nach dem Motto: „Meine Eltern können uns morgen nicht zum Fußballspiel fahren oder wir haben zurzeit kein Auto“.

Spenden nicht nur für Schulanfänger

Familien wie der von Jonas und anderen Kindern – seien sie nun Schulanfänger oder schon in einer höheren Klasse - wollen Brettener Woche und Diakonisches Werk mit der Schulsachenaktion helfen. Wie erstmals im vergangenen Jahr wurden alle Brettener Schulen und Kindergärten wieder gebeten, Kärtchen mit der Aufschrift „Alle meine Schulsachen – das wünsche ich mir zum Schulanfang“ an bedürftige Familien zu verteilen. Einige Kärtchen sind schon bei der Brettener Woche eingetroffen. Die restlichen sollen bis Freitag, 13. Juli, ausgefüllt bei der Brettener Woche, Pforzheimer Straße 46, im Kraichgau-Center (erste Etage über der Volksbank) abgegeben werden.

Vom 16. Juli bis 17. August kann gespendet werden

Ab Montag, 16. Juli, können sich dann Sie, liebe Leserinnen und Leser, bei uns ein oder mehrere Kärtchen heraussuchen und die darauf notierten „Schulsachen-Wünsche“ erfüllen. Die Sachspenden mit dazugehörigem Kärtchen geben Sie bitte bis 17. August wieder bei der Brettener Woche ab. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir nur neue Schulsachen annehmen. Wir leiten ihre Spende weiter ans Diakonische Werk, das die Ausgabe übernimmt.

Mehr zur Schulsachenaktion lesen Sie auf unserer Themenseite

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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