Südwesten: Tafeln stehen «enorm unter Druck»

Kaum eine der mehr als 900 Tafeln in Deutschland will offenbar trotz Lieferengpässen dem Beispiel der Essener Tafel folgen und Ausländer von Lebensmittelspenden ausschließen. Dafür gebe es keine Hinweise, sagte die Sprecherin des Dachverbandes dieser gemeinnützigen Organisationen, Stefanie Bresgott, der Deutschen Presse-Agentur.

Ulm (dpa) Allerdings schilderten viele Tafeln, dass sie "enorm unter Druck" stünden. "Gleichzeitig betonen sie, dass für sie Bedürftigkeit zählt, nicht die Herkunft."
Die Zahl der Bedürftigen, die von den Tafeln Hilfe erwarteten, sei stark gestiegen. In den unterschiedlich organisierten Tafeln werden Lebensmittel verteilt oder gegen geringe Beträge verkauft, die vom Handel und der Gastronomie ansonsten vernichtet worden wären. Sie können aber noch problemlos verzehrt werden.

Reibungslose Ausgabe organisieren

Die Entscheidung der Essener Tafel hatte eine Debatte ausgelöst. "Aktuell sind Tafeln im regen Austausch und teilen sich ihre Best-Practice-Beispiele mit, um die reibungslose Ausgabe zu organisieren", sagte Bresgott. Dabei gibt es in Baden-Württemberg Beispiele für eine trotz Zuwanderung effektive Arbeit von Tafeln: Als beispielshaft gilt etwa die Tafel in Ulm, die seit Jahren mit einem innovativen Zeitsystem arbeitet und dadurch Gedränge vor den Ausgabestellen vermeidet.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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