Im Gespräch mit VfB-Trainer Adrian Schreiber
„Dem VfB Bretten werde ich als treuer Fan erhalten bleiben“

Foto: kri

Bretten (hk) Anfang des Jahres gab es den sportlichen Paukenschlag in der Melanchthonstadt: Adrian Schreiber wird nach vier Jahren als Trainer der 1. Mannschaft des VfB Bretten seine Trainertätigkeit zum Ende der Saison 2023/2024 auf eigenen Wunsch beenden. Schreiber begann seine Trainerlaufbahn im Alter von 27 Jahren als Spielertrainer beim 1. FC Nußbaum in der Kreis-Liga. Im Jahr 2020 verpflichtete der VfB den damals 33-jährigen Brettener als Trainer-Nachfolger von Kris Georgiev. Und auch privat tut sich einiges beim heute 37-Jährigen: Im Juni dieses Jahres will Schreiber, der bei einem Pforzheimer Unternehmen als Leiter Logistik & Lean Management tätig ist, nach eigenen Angaben heiraten.

Herr Schreiber, was waren die Gründe für Ihren Rücktritt?
Der Aufwand, den man als Trainer in einer Verbandsliga betreiben muss, ist enorm. Ich schaffe es nicht mehr, Job, Fußball und privates Leben in der Waage zu halten. Daher habe ich mich für mehr Lebensqualität und mehr Zeit mit der Familie entschieden und freue mich auf die Zeit nach dem Trainerleben.

Wie haben Fans und Spieler darauf reagiert?
Ich habe viel Feedback erhalten, dass es sehr schade ist, dass ich als Trainer aufhören werde, da ich fachlich und menschlich super zum Verein gepasst habe. Es wird kein Abschied im Bösen, sondern ein Abschied unter Freunden, der mir sehr schwerfallen wird. Dem VfB Bretten werde ich jedoch als treuer Fan erhalten bleiben.

Welche Erfolge hat die Mannschaft unter Ihrer Leitung erzielt?
Als Erfolg würde ich nicht nur Siege, Titel und den damit verbundenen Aufstieg nennen, sondern auch die Weiterentwicklung der jungen Mannschaft. Als ich vor vier Jahren als Trainer das Amt übernommen hatte, war das Ziel, sich in der Landesliga zu etablieren und nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Die Mannschaft hat meine Vorstellungen so gut umgesetzt und verinnerlicht, dass wir im zweiten Jahr sensationell die Meisterschaft und den Aufstieg in die Verbandsliga feiern konnten. Diese souveräne mannschaftliche Leistung mit dem damit verbundenen Aufstieg in die Verbandsliga hat uns vor der Runde kaum einer zugetraut, was emotional der größte Erfolg für mich in Bretten war.

In welchen Aspekten hat sich das Team Ihrer Meinung nach durch Ihre Arbeit in den letzten Jahren besonders gut entwickelt?
Wir schaffen es jedes Jahr, Spieler aus der eigenen Jugend in den Kader der 1. Mannschaft zu integrieren. Dies gelingt unter anderem dadurch, dass wir unsere A-Jugend-Spieler frühzeitig ins Training der 1. Mannschaft einbeziehen und sie so langsam an Tempo und Dynamik heranführen. Die gesamte Mannschaft hat sich technisch und taktisch sehr gut weiterentwickelt. Es macht mich stolz zu sehen, wie die Jungs von Jahr zu Jahr besser werden und das Gelernte auf dem Platz umsetzen.

An welche besonderen Momente aus dem Vereinsleben werden Sie sich gerne erinnern?
Hier gibt es einige Spiele, die mir für immer in Erinnerung bleiben werden. Ganz oben steht die Aufstiegssaison, die emotional etwas ganz Besonderes war. Dann zähle ich zum Beispiel die Derbysiege über Bruchsal und Eppingen dazu, aber auch unsere klasse Leistung im BFV-Pokal mit knapper Niederlage gegen Heddesheim im Viertelfinale gehört zu den absoluten Topmomenten. Aber auch der Support unserer 2. und 3. Mannschaft wird mir in Erinnerung bleiben. Ich habe noch keine Verbandsliga-Mannschaft erlebt, die einen so engen Zusammenhalt mit den anderen aktiven Mannschaften des Vereins hat. Sowohl bei Heim- als auch bei Auswärtsspielen ist auf unsere treuen Fans Verlass.

Wie sehen Ihre sportlichen Pläne für die Zukunft aus?
Ich werde nun auf jeden Fall pausieren und den Fußball als neutraler Beobachter weiterverfolgen. Ob man mich nach einem Jahr noch einmal als Trainer an der Seitenlinie sehen wird, kann ich aktuell nicht beurteilen.

Und wie verbringen Sie privat Ihre Zeit?
Abseits des Sportplatzes verbringe ich sehr gerne Zeit mit unserem Hund, einem Border Collie, der auch bei jedem Spiel dabei ist. Außerdem sind meine Verlobte und ich gerne mit dem Fahrrad unterwegs und es zieht uns zu langen Wanderungen in die Natur.

Mehr Beiträge und Bilder auf unserer Themenseite "In Bretten zuhause".

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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