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Experten informierten zum Thema „Organspende ”
Spenderausweis bei sich tragen

Erklärung zur Organ- und Gewebespende. Foto: BZgA
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Fragen unserer Leser zur Organspende beantworteten die Expertinnen vom Info-Telefon der Deutschen Stiftung Organtransplantation und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Brigitte Lensky-Roth und Kirsten Schütte.

Es soll ja demnächst ein Online-Register für Organspende geben. Werde ich dort auch eintragen können, dass ich keine Organe spenden will?
Ja. Das Online-Register ist dafür da, Ihren Willen im Fall einer Organspende schnell zu erfragen und respektieren zu können - gleich, wie er ausfällt. Das Register soll ab 2022 zur Verfügung stehen.

Ändert sich etwas am Alter, ab dem man eine Entscheidung treffen darf?
Nein, die geltende Rechtlage ändert sich nicht. Die Einwilligung in eine Organentnahme oder die Übertragung der Entscheidung auf eine Vertrauensperson ist ab vollendetem 16. Lebensjahr, der Widerspruch ab vollendetem 14. Lebensjahr möglich.

Muss ich den Organspendeausweis immer dabei haben?
Das wäre gut, denn er wird an keiner offiziellen Stelle registriert.
Direkt bei den Personalpapieren wird er im Notfall am besten gefunden.
Organspendeausweise haben Checkkarten-Größe und passen damit problemlos in die Brieftasche.

Ich darf kein Blut spenden. Fällt damit auch eine Organspende aus?
Dass man kein Blut spenden darf, heißt nicht, dass man keine Organe oder Gewebe spenden kann. Dies kann erst nach einem eventuellen Hirntod festgestellt werden.

Ist es immer ein Unfall, der zum Hirntod führt?
Nein, eine Verletzung des Kopfes und damit des Hirns ist nicht die alleinige und auch nicht die häufigste Ursache für einen Hirntod. Dazu können auch andere Ursachen führen, wie beispielsweise eine Hirnblutung, ein Hirninfarkt, ein Hirntumor oder eine Hirnentzündung.

Ein Bekannter hatte vor Jahren ein Spenderherz bekommen, und ich weiß, wie belastend die Wartezeit war. Wie ist die Situation derzeit?
Die Wartezeit für ein Spenderherz liegt zwischen sechs und zwölf Monaten. Diese Zeit verbringen die Patienten im Krankenhaus, oft in Mehrbettzimmern, ohne Privatsphäre. Psychisch wird ihnen eine enorme Stärke abverlangt. In Deutschland werden jährlich etwa 300 Herzen transplantiert. Etwa 700 Patienten warten derzeit auf ein Spenderherz.

Weitere Informationen zum Thema „Organspende” können sie hier beziehen:

Gebührenfreies Infotelefon Organspende unter 0800-9040400. Dort können auch kostenlos Organspendeausweise und Informationsmaterial angefordert werden.
Beispielsweise „Antworten auf wichtige Fragen“ in deutsch, türkisch und englisch und „Meine Erklärung zur Organ- und Gewebespende – Möglichkeiten der Dokumentation in Organspendeausweis und Patientenverfügung“. Per E-Mail unter order@bzga.de sowie unter infotelefon@dso.de, im Internet unter www.organspende-info.de oder www.dso.de, per Post bei der BZgA, Maarweg 149-161, 50825 Köln oder über die DSO, Deutschherrnufer 52, 60594 Frankfurt am Main.

Autor:

Kraichgau News Ratgeber aus Bretten

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