Maulbronn startet „Blühenden Naturpark“
Am 9. Oktober wurde eine durch den Bauhof der Stadt Maulbronn vorbereitete Fläche am Skulpturenpfad unweit des Klosters Maulbronn durch Kinder des Evangelischen Kindergartens als naturnahe Wildblumenwiese eingesät - der Startschuss für das Projekt „Blühender Naturpark“ im Enzkreis war damit gefallen.
Maulbronn (pm) Durch das landesweite Projekt wollen die sieben baden-württembergischen Naturparke einen Beitrag gegen das Insektensterben und für den Erhalt der biologischen Vielfalt leisten. Die Kinder wurden bei der Einsaat unterstützt durch den Naturparkvorsitzenden und Bürgermeister der Stadt Maulbronn, Andreas Felchle, den Maulbronner Bauhof, Projektmanagerin Julia Menold vom Naturparkteam sowie den Mitarbeiterinnen des Kindergartens. „Neben der Erhaltung der biologischen Vielfalt möchten wir mit unserem Projekt vor allem den Kindern die Natur vor der Haustür nahebringen und zeigen, was jeder einzelne im Naturschutz tun kann“, hob Naturparkvorsitzender Felchle den zweiten inhaltlichen Schwerpunkt der „blühenden Naturparke“ hervor.
Kleine Naturforscher bemalen Holzschmetterlinge
Naturerfahrung müsse im unmittelbaren Lebensumfeld der Kinder möglich sein, so Felchle. Hierzu hatten die Erzieherinnen zuvor die Hintergründe des Projektes mit den Kindern besprochen: Wer lebt auf der Wiese? Wieso brauchen wir die Insekten? Schmecken allen Insekten alle Pflanzen gleich gut? In diesem Zusammenhang durften die kleinen Naturforscher auch Holzschmetterlinge und Holzbienen bemalen, die die neu angelegte Blumenwiese schmücken sollen. Durch die Lage direkt vor dem Kindergarten kann die Vielfalt und Entwicklung „ihrer Wildblumenwiese“ zukünftig bewundertwerden.
Stärkung der biologischen Vielfalt
Um kommunale Flächen zum Blühen, Flattern, Summen und Brummen zu bringen, nimmt die Stadt als eine von neun der 25 Naturparkgemeinden am Projekt „Blühender Naturpark“ des Naturparks Stromberg-Heuchelberg teil. Das Projekt wird landesweit unterstützt durch das Programm der Landesregierung zur Stärkung der biologischen Vielfalt. Bereits im ersten Projektjahr werden auf insgesamt rund 14.500 Quadratmetern kommunale Flächen im Naturpark Stromberg-Heuchelberg naturnah gestaltet. Ziel des Projekts ist es, auf innerörtlichen Flächen ökologisch wertvolle Wildblumenwiesen entstehen zu lassen und als wichtige Lebensgrundlage für Schmetterlinge, Wildbienen, Laufkäfer, Honigbienen und Co. zu entwickeln. Dort finden die Tiere, Nektar und Pollen sowie Lebens- und Rückzugsraum. Dies soll zugleich das Bewusstsein bei der Bevölkerung für die Bedeutung der kleinen Helfer, der Insekten, schärfen.
Wildblumenwiesen statt Schotterwüsten
Zur Auswahl einer geeigneten Saatgutmischung und zur Besprechung der geeigneten Bodenvorbereitung besichtigten Manfred Bohn von der Stadt Maulbronn und Julia Menold vom Naturpark Stromberg-Heuchelberg zusammen mit dem Landschaftsökologen Sebastian Frey die Flächen bereits Anfang August für eine Standortanalyse: Was gilt es bei der Anlage zu berücksichtigen? Sind viele Nährstoffe vorhanden? Gibt es Bäume auf der Fläche? Ist sie schattig oder sonnig? Sind viele unerwünschte Beikräuter vorhanden? Der Naturpark unterstützt die Gemeinden durch diese intensive Beratung und Dokumentation und koordiniert die Beschaffung von geeignetem, heimischem Saatgut. Mit begleitender Öffentlichkeitsarbeit sollen möglichst viele Menschen dafür begeistert werden, Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Co. wieder mehr Lebensraum bereitzustellen: Wildblumenwiesen statt Schotterwüsten und Einheitsgrün, auch in Gärten und Vorgärten. Das Motto lautet: Jede Fläche zählt.
Mitmachen kann jeder!
Die Anlage von Wildblumenwiesen auf kommunalen Flächen ist nur der Einstieg in das Projekt: Mitmachen kann jeder! Ob Stadt und Gemeinde, Fachbehörde, Kirche, Unternehmen, Schule, Kindergarten, Imker oder Gartenbesitzer – alle sind herzlich eingeladen einen Beitrag zum Erhalt und Schutz der Artenvielfalt zu leisten. Nähere Informationen unter www.naturpark-sh.de oder bei Julia Menold (j.menold@naturpark-stromberg-heuchelberg.de, 07046/8846705).
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.