Angeklagte wollten Opfer "eine Abreibung verpassen"
Mordprozess in Karlsruhe endet mit Schuldsprüchen wegen Totschlags

Im Prozess um Mord und besonders schweren Raub hat das Landgericht Karlsruhe am Montag, 28. Juni, zwei Männer wegen gemeinschaftlichen Totschlags schuldig gesprochen. | Foto: BillionPhotos.com - stock.adobe.com
  • Im Prozess um Mord und besonders schweren Raub hat das Landgericht Karlsruhe am Montag, 28. Juni, zwei Männer wegen gemeinschaftlichen Totschlags schuldig gesprochen.
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Karlsruhe (dpa/lsw) Im Prozess um Mord und besonders schweren Raub hat das Landgericht Karlsruhe am Montag, 28. Juni, zwei Männer wegen gemeinschaftlichen Totschlags schuldig gesprochen. Ein 20-Jähriger, der zur Tatzeit erst 19 war, wurde zu sechs Jahren Jugendstrafe verurteilt. Außerdem muss er wegen Drogensucht eine Entziehungskur machen. Sein 23 Jahre alter Komplize muss achteinhalb Jahre ins Gefängnis. Den beiden war vorgeworfen worden, im Juli vergangenen Jahres einen 24 Jahre alten Drogenhändler ermordet zu haben. Der Mann starb an Schlägen mit einem 300 Gramm schweren Hammer sowie an mehreren Messerstichen.

Angriff war "brutal"

Die Kammer hielt dem 20-Jährigen dessen Geständnis zugute sowie die Tatsache, dass er nicht vorbestraft war und wesentlich zur Aufklärung der Tat beigetragen habe - ohne dabei zu versuchen, seinen Komplizen zu belasten. Allerdings sei der Angriff auf das Opfer brutal gewesen und der 20-Jährige trotz drogenbedingter Enthemmung steuerungsfähig gewesen. Zudem sei er Initiator der Tat.

Angeklagte wollten Opfer "eine Abreibung verpassen"

Der zweite Angeklagte hatte während des Prozesses geschwiegen. Zu seinen Gunsten spreche, dass er seinem Freund habe helfen wollen. Dieser hatte ihn um Unterstützung gebeten, weil er sich aus seiner Abhängigkeit als Handlanger des späteren Opfers habe befreien wollen. Die beiden Männer hatten dem als aggressiv geltenden 24-Jährigen eigentlich eine Abreibung verpassen wollen. Die Lage eskalierte jedoch, nachdem dieser sich wehrte und ein Messer zückte. Auch besonders schwerer Raub hatte im Raum gestanden. Allerdings hatte das Gericht nicht beweisen können, dass die Männer eine Tasche des Opfers im Wissen mitgenommen hatten, dass darin Geld war.

Festnahme in Neapel

Die Ermittler waren unter anderem dank Zeugen auf die Tatverdächtigen gekommen. Den 20-Jährigen nahmen sie wenige Tage nach der Tat fest. Der 23-Jährige wurde knapp drei Monate nach der Tat in Neapel gefasst.

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Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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