Ermittlungen nach Corona-Protest
Schreckschusspistole sichergestellt

Mannheim (dpa/lsw) - Mannheimer Beamte haben nach dem Widerstand Jugendlicher gegen Corona-Einschränkungen am vergangenen Wochenende weitere Ermittlungsverfahren eingeleitet. Nach Polizeiangaben von Freitag fanden Ermittler in der Wohnung eines 17-Jährigen eine Schreckschusspistole samt Munition. Zudem stießen sie auf Böller, die dem bei der Ansammlung auf Beamte geworfenen Feuerwerk ähnelten. Zwei Beamte erlitten Knalltraumata. Bei dem Vorfall am «Plankenkopf» waren auch Schüsse mutmaßlich aus der Schreckschusspistole gefallen. Dem Schützen wird Landfriedensbruch und Verstoß gegen das Waffenrecht vorgeworfen.

Ein weiterer 17-Jähriger wird des Verstoßes gegen das Urhebergesetz bezichtigt. Er hatte eine kurze Videosequenz veröffentlicht, die zeigt, wie ein Polizeibeamter einen Jugendlichen überwältigt und am Boden festhält. Das Urhebergesetz betrifft die Rechte des Beamten am eigenen Bild. Wer den Vorfall gefilmt und die Sequenz weitergegeben hat, ist noch nicht bekannt. Zuvor waren bereits 16 Ermittlungen angelaufen.

Am Freitag und Samstag vergangener Woche waren Polizisten aus Ansammlungen von Jugendlichen aus Mannheim und Ludwigshafen heraus angegriffen worden, nachdem sie aufgefordert worden waren, das Abstandsgebot zu beachten. Für das kommende Wochenende sei die Polizei aufgestellt, sagte eine Sprecherin. Aus der Gruppe der angriffslustigen Jugendlichen sei keine Demonstration angemeldet.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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