Secret Tea Society – Die stille Teegesellschaft
Ausstellungseröffnung im Aschingerhaus

Foto: Thomas Rebel

Oberderdingen (red) Zur Eröffnung der Kunstausstellung "Secret Tea Society – Die stille Teegesellschaft" der Künstlerin INDRA. begrüßte Bürgermeister Thomas Nowitzki am 3. März die rund 50 Besucherinnen und Besucher an einer langen Teetafel im Museum und Galerie Aschingerhaus Oberderdingen. Die Kunsthistorikerin Simone Maria Dietz führte in die Ausstellung ein. Musikalisch umrahmt wurde die Ausstellungseröffnung von Frank Frede und Christian Ertel.

Ästhetik, Hierarchiefreiheit und Gleichberechtigung

Seit vielen Jahren finden sich Interpretationen des japanischen Teerituals in den Arbeiten von INDRA. Dabei steht zum einen die spezifische Ästhetik dieses Settings im Zentrum, zum anderen die Frage nach der Erzählung eines hierarchiefreien Zusammentreffens verschiedener Protagonisten. Bei INDRA besteht die Teegesellschaft meist aus einer Gruppe nichtmenschlicher Wesen und einer oder mehreren Geisha-Figuren. Die Rolle der Zeremonienmeister wird von den Geisha-Charakteren übernommen, die Mitwesen lassen sich als Besucher lesen. Die Räume, in denen sich diese Szenen abspielen, bleiben offen. Es sind keine klassischen Teeräume, ihr Inventar changiert zwischen Materialisierung und Auflösung. Die Atmosphäre der Situationen deutet, in Anlehnung an die asiatische Philosophie des Tees, auf eine Beziehung unprätentiöser Gleichberechtigung. Das Bildpersonal scheint sich selbstvergessen seinen Handlungen oder Zuständen zu überlassen.

Keramiken, Cyanotypien und Malerei

In der Ausstellung sind Keramiken, Cyanotypien und Malerei zu sehen. Die Arbeiten sind Requisiten und Repräsentantinnen imaginärer Teezeremonien. Sie funktionieren als unbestimmte Werkzeuge ebenso wie als Destillate einer Geschichte aus wesenhaften Blicken und stummen Stimmen fiktiver Individuen. Die verfremdeten Formen und seltsamen Kontexte stellen sich als empathische Ensembles dar, die eine evidente speziesübergreifende Verbundenheit ins Zentrum rücken. In diesem Ansatz verknüpft sich INDRAs Werk auch mit aktuellen Diskursen zu ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit.

Über die Künstlerin

INDRA. schloss 2002 ihr Studium der freien Malerei/Grafik an der Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe ab. Sie studierte Kulturwissenschaften an der Fernuniversität in Hagen und ist aktuell als Doktorandin der künstlerischen Praxis an der Kunstuniversität in Linz eingeschrieben. Sie geht seit ihrem Kunststudium der Tätigkeit als freiberufliche Künstlerin nach, arbeitet als freiberufliche Kunstvermittlerin u. a. am ZKM und in der Lehre – derzeit am KIT und an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.

Die Werke sind bis Sonntag, 14. April in der Galerie im Aschingerhaus Oberderdingen zu sehen. Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, die Ausstellung zu besuchen. Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag, 14 Uhr bis 17 Uhr.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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