Kraichtal beteiligt sich wieder am Tag des offenen Denkmals am 8. September 2019
Friedhöfe in Oberöwisheim und Neuenbürg im Fokus
KRAICHTAL (kc) Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Stadt Kraichtal gemeinsam mit dem Heimat- und Museumsverein Kraichtal und dem Heimatverein Neuenbürg am Aktionstag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unter dem Motto "Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur". Am zweiten Sonntag im September öffnen deutschlandweit wieder historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, ihre Türen und bieten „Geschichte zum Anfassen“.
Museen offen – Eintritt frei
Neben allen Gochsheimer Museen, die - bei freiem Eintritt - von 13 bis 18 Uhr geöffnet sind, ist auch der Sinnengarten zwischen 14 und 17 Uhr zu erleben, vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Das Graf-Eberstein-Schloss mit Stuckdecke im Turmzimmer aus dem Jahr 1580 präsentiert in diesem Jahr die beiden Wechselausstellungen zur 800-Jahr-Feier des Stadtteils Bahnbrücken im ersten Obergeschoss sowie Kunstwerke Margarethe Kriegers zu Paul Claudels „Der seidene Schuh oder Das Schlimmste trifft nicht immer zu“ auf der Kunstebene im zweiten Stock.
Die Handwerksmuseen entführen die Besucher in eine fast vergessene Zeit und zeigen unter anderem die historischen Werkzeuge des Küfers und des Schmieds. Die unweit gelegenen Bäckereimuseen sind besonders für Schleckermäuler ein Muss. Das alte Backhaus, erbaut um 1880, beherbergt einen noch voll funktionsfähigen Brustfeuerofen, im dem zu bestimmten Anlässen leckeres Holzofenbrot „gezaubert“ wird. Rund um die Schokolade dreht sich alles im Zuckerbäckermuseum nebenan, in dem neben vielen besonderen „Modeln“ auch mit Transmission betriebene Konditormaschinen zu besichtigen sind.
Besondere Friedhöfe
Interessante Führungen gibt es rund um den Friedhof Neuenbürg zwischen 11 und 15 Uhr. Ebenso eine kleine Bewirtung mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen sowie Erfrischungsgetränken beim Dorfplatz, wo sich das Domizil des Heimatvereins Neuenbürg befindet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kamen rund 600 typhuskranke KZ-Häftlinge in den kleinen Kraichtaler Stadtteil zur Genesung. Unter ihnen waren zahlreiche polnische Juden, die nach ihrem Tod neben dem Dorffriedhof beigesetzt wurden. Der durch diese Gräber entstandene jüdische Friedhof liegt nun innerhalb des heutigen Ortsfriedhofes und ist einer von wenigen „gemischten“ Friedhöfen Europas.
Mitglieder des Heimat- und Museumsvereins Kraichtal öffnen in Oberöwisheim von 14 bis 17 Uhr die Pforten des dortigen jüdischen Friedhofs, dessen Zufahrt am Ortsausgang von Oberöwisheim in Richtung Neuenbürg (an der K3517) beschildert ist. Es handelt sich um den ältesten jüdischen Verbandsfriedhof im vorderen Kraichgau, sein Einzugsgebiet reichte von Wiesloch bis Durlach und von Waibstadt bis Eppingen. Auch hier gibt es Wissenswertes über die historischen Gräber zu berichten und für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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